In einer Wiederauflage als Decalvariante bringt uns Eduard wieder die Pfalz D.III in der Weekend Version auf den Basteltisch.
Geschichte
Seit 1913 stellten die Pfalz Flugzeugwerke GmbH in Speyer Maschinen der Typen Morane und Otto in Lizenz her. Im Verlaufe des Ersten Weltkrieges wurden hauptsächlich die Pfalz A.I und Kampfeindecker gebaut. Nachdem erfolglosen Versuch, einen eigenen Doppeldecker (D.4) zu entwickeln, hatte Pfalz Flugzeuge vom Typ Roland D.II und D.IIa in Lizenz gefertigt. Als nach etwa 200 gelieferten Maschinen die Produktion auslief, waren erneut Kapazitäten für eigene Entwicklungen frei.
Die Pfalzwerke hatten wie andere Hersteller auch eine erbeutete Nieuport 11 erhalten, und nun versuchten Chefkonstrukteur Rudolph Gehringer und seine Ingenieure Paulus und Goldmacher, den Entwurf für ein neues Flugzeug möglichst stark anzupassen, ohne die Schwächen der Nieuport-Maschinen mit zu übernehmen. Vor allem wurde der Rumpf in der für die Roland-Flugzeuge typischen Wickelrumpfbauweise gefertigt, die allerdings arbeitsintensiv und teuer war. Dabei wurden dünne Sperrholzplatten über Kreuz auf das Rumpfgerüst geleimt, was zu großer Stabilität und guten aerodynamischen Eigenschaften führte. Auf Basis dieser Erfahrungen entstand die D.III als die erste wirklich erfolgreiche Eigenkonstruktion der Pfalz-Flugzeugwerke. Die Maschine, im April 1917 entworfen, kam mit einem 160 PS starken Mercedes D III-Motor im Juni in die Erprobung. Im April hatte Pfalz eine erneute Order über 100 weitere Roland D.III erhalten; diese wurde nach Lieferung von 30 Flugzeugen gestoppt und durch eine Order über 70 Pfalz D.III ersetzt, die die Inspektion der Fliegertruppen nach der offiziellen Typenprüfung in Berlin-Adlershof um weitere 300 auf 370 erhöhte. Allerdings verlangte die IdFlieg verschiedenen Modifikationen, so die Erweiterung des Ruders und ausbalancierte Querruder.
Quelle: Wikipedia
Bausatz
Im Karton befinden sich zwei Rahmen mit insgesamt 52 Bauteilen, die Bauanleitung und ein Decalbogen.
Die Bausatzformen hatten ihren Ursprung 1996, die Bauteile sind aber absolut noch auf der Höhe der Zeit. Außer das etwas Gußgrat im Bereich der Formentrennung versäubert werden sollte gibt es nichts zu beanstanden. Das Cockpit ist soweit recht gut ausgestattet, es sind alle wichtigen Komponenten der Inneneinrichtung enthalten, in den Rumpfhälften sind die Spanten des Rumpfgerüsts angedeutet. Da den Weekend Bausätzen keine Photoätzteile beiliegen, hat Eduard die Skalen der Instrumente und die Sitzgurte als Decals vorgesehen. Der Motor, der zumindest von oben gut einzusehen ist, wird aus fünf Bauteilen zusammengesetzt. Allerdings sind die Treibstoff- und Kühlwasserleitungen, die vom Motor zur oberen Tragfläche führen im Bausatz nicht enthalten und finden in der Bauanleitung auch keine Erwähnung. Das kann man aber einfach mit etwas Draht bzw. Litze selbst nachrüsten. Was mich allerdings etwas verwundert, bei der unteren Tragfläche (Bauteil B4) sollen laut Bauanleitung die spitzen Tragflächenenden abgerundet werden. In der Teileübersicht der Anleitung nicht erwähnt, aber am Bauteilrahmen B dennoch enthalten eine zweite Tragfläche (B3), deren Spitzen bereits gerundet ist. Die Passgenauigkeit ist recht gut, die untere Tragfläche will sich aber nicht so recht in die Rumpfhälften einpassen. Hier muss man zu Spachtelmasse und Schleifpapier greifen um einen sauberen Übergang herzustellen.
Decals und Markierungsoptionen
Der Decalbogen stammt von Eduard selbst und ist sauber und im Register gedruckt. Neben den Markierungen für zwei Varianten der Pfalz, enthält der Bogen auch Decals für die Sitzgurte, die Skalen der Bordinstrumente und für den Propeller die Logos der Herstellerfirma.
Fazit
Auch wenn die Bausatzform noch aus dem letztem Jahrhundert stammt, ist der Kit noch absolut auf der Höhe der Zeit. Einige Verbesserungen in der Detaillierung, kann man mit einfachen Mitteln selbst vornehmen. Die Weekend Ausgabe der Pfalz kann durchaus auch dem Modellbaueinsteiger empfohlen werden, der mal ein Flugzeug aus den Anfängen der Luftfahrt bauen möchte, da die Teilezahl doch recht übersichtlich ist und die Verspannung sich in Grenzen hält.
Steckbrief
- Bausatz: Pfalz D.IIIa
- Hersteller: Eduard
- Art.Nr.: 8417
- Markierungsoptionen: 2
- Maßstab: 1:48
- Material: Plastikspritzguss
- Erscheinungsdatum: Oktober 2017
- Preis: UVP Eduard 18,75 € (im Fachhandel ca. 13-15€ )
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