Mansyu Ki-98 / 1:72 / Meng Model DS-002

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Es gibt ja bereits einige Bausätze mit Projektflugzeugen aus der Zeit zum Ende des 2. Weltkriegs, Japanische Reißbrettprojekte wurden bislang von den Modellherstellern aber eher vernachlässigt. Die noch recht junge Firma Meng Model aus China hat sich mit zwei Modellbausätzen diesen „what if“ Fliegern gewidmet, einen davon möchte ich hier vorstellen.

Geschichte

Die Entwicklung der Ki-98 begann 1943 bei der mandschurischen Firma Manshu, die den Auftrag hatte ein Flugzeug mit starker Bewaffnung zur Bekämpfung von Bodenzielen zu konzipieren. Es wurde eine einsitzige Maschine mit Doppelschwanz und Druckpropeller entworfen, mit einem im Rumpfheck eingebauten 2200 PS starken Mitsubishi Motor. Für den so freigewordenen Platz im Rumpfbug konnte die schwere Bewaffnung eingebaut werden, die aus einer 37mm und zwei 20mm Kanonen bestand. Zum Ende des Krieges 1945 wurde  noch mit dem Bau eines Prototypen begonnen, der allerdings nicht fertig gestellt werden konnte. Dieser wurde von den japanischen Streitkräften, mitsamt Blaupausen und Dokumentationen, vernichtet um ihn nicht in Feindeshand fallen zu lassen.

Bausatz

Der Bausatz umfasst 47 Bauteile, verteilt auf 2 graue Rahmen aus Plastikspritzguss plus einen Rahmen aus klarem Plastikmaterial, der die Kanzel und das Visier enthält. Die Bauteile sind alle sauber ausgeformt und ohne Sinkstellen und Fischhäute. Die Auswerferstempel sind intelligent an später nicht mehr sichtbaren Stellen platziert. Die Gravuren auf dem Rumpf und den Flügeln sind sehr fein und scharf ausgeprägt, aber keine Schützengräben wie man sie sonst an manchen Modellen vorfindet. Aufgrund der doch wenigen Bauteilen ist die Detaillierung dennoch ausreichend für diesen Maßstab. Die Paßgenaukeit der Bauteile ist hervorragend.

Das Cockpit besteht aus einer Wanne in der noch der Pilotensitz, das Instrumentenbrett, die Rückwand und der Steuerknüppel eingeklebt wird. Die Instrumente und Seitenkonsolen sind erhaben dargestellt, Decals für die Anzeigen, Hebel und Schaltknöpfe gibt es keine und wollen entsprechend bemalt werden. Die Steuerflächen der Tragflächen, Seiten und Höhenruder sind in neutraler Position fest angegossen, wer diese ausgelenkt darstellen möchte, muss zur Säge greifen. Die Flügel bestehen aus einem einzelnen unteren Zentralstück und jeweils zwei Flügelhälften für jede Seite, die entsprechend zusammengeklebt werden. Durch das Zentralstück wird der richtige Winkel der Flügelstellung so gleich mitgegeben.

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Die Bauanleitung ist wie schon der ganze Bausatz auch von hervorragender Qualität, sie besteht aus 10 aufklappbaren Seiten auf stärkeren, teilweise bunt gedruckten Papier und führt in 12 Bauabschnitten zum fertigen Modell. Es wird darauf hingewiesen ein Gewicht im Bug mit einzubauen, das ist in der Bauanleitung aber schnell übersehen.Also nicht vergessen, Platz gibt es in der Nase genug dafür. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von Gunze Sangio und Vallejo.

Decals und Markierungsvarianten

Der Decalbogen ist scharf und im Register gedruckt, die glänzenden Decals beschränken sich aber auf die Hoheits- und Staffelabzeichen. Auf meinem Decalbogen ist beim Decal Nr.: 11aleerdings eine Schwankung in der Farbdichte zu erkennen. Es lassen sich drei verschiedene fiktive Varianten der Ki-98 darstellen.

  • Ki-98, Imperial Japanese Army
  • Ki-98, Manchukuo Air Force
  • Ki-98, Royal Thai Air Force

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Fazit

Für die Freunde des “What If” Modellbaus präsentiert uns Meng einen qualitativ hochwertigen, und momentan, auch einzigen Bausatz in Plastikspritzguss einer Ki-98. Da es sich um einen nie fertig gebauten Prototypen handelt, wird der Modellbauer davon entbunden das Modell historisch korrekt darstellen zu müssen,  und kann somit auch seiner Fantasie bei der Tarnbemalung freien Lauf lassen.

Steckbrief

  • Bausatz: Mansyu Ki-98
  • Maßstab: 1:72
  • Material: Plastikspritzguss
  • Anzahl Bauteile: 49
  • Hersteller/ Art.Nr: Meng Modells DS-002
  • Erscheinungsdatum: Juni 2012
  • Preis: ca. 25€

 

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