Unter dem Titel Du doch nicht !!, angebracht auf dem Höhenleitwerk seiner Fokker D.VII, mit dem der Pilot seine Gegner provozieren wollte (kurioserweise wurde er mit dieser Maschine abgeschossen), bringt Eduard in limitierter Auflage einen Bausatz heraus, aus dem sich drei verschiedene Maschinen von Ernst Udet lassen.
Geschichte
Ernst Udet (* 26. April 1896 in Frankfurt am Main; † 17. November 1941 in Berlin) war während des Ersten Weltkriegs Jagdflieger in der Fliegertruppe des Deutschen Heeres. Nach Manfred von Richthofen erzielte er die höchste Zahl von Abschüssen unter den deutschen Jagdpiloten. Nach dem Ersten Weltkrieg war er im Kunstflug und bei Schauflügen aktiv. Während der Zeit des Nationalsozialismus war Udet im Reichsluftfahrtministerium verantwortlich für die technische Ausrüstung der Luftwaffe und bekleidete ab 1939, zuletzt im Rang eines Generaloberst, das Amt des Generalluftzeugmeisters der Wehrmacht.
Quelle: Wikipedia
Bausatz
In der Schachtel befinden sich die Rahmen aus Plastikspritzguss für eine Albatros D.V/D.Va, einer Fokker DR.I und einer Fokker D.VII. Des weiteren dibt es für jedes Flugzeugmuster eine Platine mit Photoätzteilen, drei Decalbögen, Lackiermasken, die DIN-A4 große Bauanleitung und als Goodie einen Anstecker.
Albatros D.V/D.Va
Die Albatros ist der älteste der drei Bausätze von Eduard und hat seinen Ursprung im Jahre 1999. Im Laufe der Zeit gab es mehrere Wiederauflagen, zwischenzeitlich wurde er auch mal von der Firma SMER verkauft. Auf einem Spritzrahmen befinden sich alle Plastikbauteile die man für den Flieger benötigt, der Rest wird von der Platine mit PE-Teilen geliefert. Anders als bei den aktuellen Bausätzen von Eduard, bei denen in Regel alternativ zum Plastik auch PE-Teile verbaut werden können, kommt man bei der Albatros nicht daran vorbei. Dem Plastikspritzguss sieht man sein alter nicht an, es muss ab und an, wie eigentlich bei jedem Bausatz, etwas Grat versäubert werden.
Die meisten Bauteile der Platine entfallen auf den Aufbau des Cockpits. Dabei wird aus den PE-Teilen eine Quasi Cockpitwanne aufgebaut, die Teile müssen dafür in Form gebogen werden. Die Bauteile für die Sitzgurte und Bordinstrumente sind bereits farbig bedruckt. Alternativ können die Kühlmäntel der Bewaffnung ausgetauscht werden, was in 1:72 ein ganz schönes Gefummel werden kann. Weitere Teile entfallen auf die Darstellung diverser Klappen und Deckel und für die Anlenkungen der Steuerflächen.
Fokker DR.I
Der Dreidecker ist der zweitälteste Bausatz und hatte sein Debüt im Jahr 2000. Den knapp 35 zu verbauenden Plastikbauteilen merkt man ihre 20 Jahre nicht an, es gibt halt die üblichen Grate an den Formentrennstellen zu versäubern, ansonsten gibt es nichts zu meckern. Die Ausstattung von Cockpit und Umlaufmotor ist recht einfach gehalten, bekommt aber durch die Ätzteile eine gute Detaillierung. Die Rippenbögen auf den Tragflächen und dem Seitenruder ist sehr gut und keinesfalls übertrieben wiedergegeben. Die Passgenauigkeit ist recht gut, die Montage der drei Tragflächen gut durchdacht, so dass es beim Zusammenbau keine größeren Probleme gibt.
Durch die Ätzteile, hauptsächlich für das Cockpit, wird die Detaillierung merklich aufgewertet. Sie enthält einen neuen Pilotensitz, nebst farbig vorbedruckten Gurten. Die Spanten im Rumpfinneren werden neu aufgebaut und mit Kompass und Schiebehebeln weiter verfeinert. Auch einen neuen Steuerknüppel mit den Fußpedalen ist dabei. Die Platine enthält außerdem noch die Steuerhörner, Handgriffe, Einstiegshilfe, Kühlmantel und Visiere für die MGs und weitere Kleinteile. Auch der Umlaufmotor wurde nicht vergessen.
Fokker D.VII
Der jüngste Bausatz im Dreiergespann stammt aus aktuellem Formenbau aus 2019. Auffällig ist dabei, dass er die meisten Bauteile enthält. Da Eduard aber alle Varianten und Lizenzbauten der D.VII in den Formen berücksichtigt hat wird ein Großteil davon nicht benötigt. Die Plastikbauteile sind sehr fein und sauber ausgeführt. Etwas Grat gibt es zu versäubern, besonders bei den Streben und den Rundteilen. Der Zusammenbau sollte abgesehen von den zu verbauenden PE-Teilen recht problemlos von statten gehen, die Herausforderung liegt eher bei der Lackierung und dem Aufbringen der Decals. Auch die Verspannung ist bei der D.VII recht übersichtlich.
Die Platine enthält, bereits farbig vorbedruckt, das Gurtmaterial für den Pilotensitz, die Ziffernblätter der Bordinstrumente. Des Weiteren noch Läufe für die Bord-MGs, Einstiegstufen und Abdeckbleche. Die Steuerhörner zum anlenken der Steuerflächen sind bereits mit den „Steuerseilen“ versehen, so dass man sich hier auch das Gefummel erspart, diese extra damit versorgen zu müssen.
Lackiermasken
Eduard packt die Masken aller drei Bausätze auf einen Bogen zusammen. Mit den Lackiermasken von Eduard lassen sich die Felgen der unterschiedlichen Fahrwerksräder, innen und außen, einfach abkleben. Damit ist eine Randscharfe Farbtrennung zwischen Reifen und garantiert.
Decals und Markierungsoptionen
Es sind drei Decalbögen im Bausatz enthalten, einer enthält die Grundsätzlichen Nasschiebebilder für alle drei Bausätze, bzw. acht Markierungsvarianten. Die zwei anderen beiden sind zur Darstellung der Lozenge Tarnung, je einer für die Fokker D.VII und Albatros. Die Qualität ist Eduard üblich gut, die Decals hauchdünn und passen sich gut den Oberflächen an. Etwas aufpassen muss man besonders bei den langen und dünnen Decals, wenn man diese beim Aufbringen zu stark knickt verzeihen diese das oft nicht.
Es lassen sich insgesamt acht verschiede Flugzeuge markieren, wobei man zwischen zwei für den Dreidecker, drei für die Albatros und drei für die D.VII wählen kann.
Bauanleitung
Die DIN-A4 große Bauanleitung ist auf hochwertigen Glanzpapier gedruckt und beginnt mit einem mehrseitigen Abriss in Englisch über den Werdegang von Ernst Udet.
Für die Albatros, Dr.I und D.VII gibt es jeweils eigene Abschnitte, die zum fertigen Modell führen. Am Ende jeder Anleitung gibt es noch Schaubilder wie die Verspannung auszusehen hat.
Die Markierungsvarianten sind in Farbprofilen dargestellt, mit Farbangaben aus dem Programm für Gunze Sangio Aqueous und Mr.Color, neuerdings auch für Mission Models.
Link zur kompletten Bauanleitung – klick –
Goodie
Als besondere Beigabe gibt es als Anstecker eine verkleinerte Replik des Pour le Mérite, der die höchste Tapferkeitsauszeichnung war, die ein König von Preußen an einen Offizier vergeben konnte.
Fazit
Eduard fasst unter einem Thema, dass dem deutschen Fliegerass Ernst Udet gewidmet ist drei Bausätze zu einer limitierten Auflage zusammen. Abgesehen von der Albatros, die um den massiven Einsatz von Photoätzteilen nicht herumkommt, lassen sich die anderen beiden Bausätze einfach und gut zusammenbauen und geben die Vorbilder dem Maßstab entsprechend sehr gut wieder. Sehr empfehlenswert.
Steckbrief
- Bausatz: Du doch nicht!! Limited Edition Tripple Combo
- Bausätze: Fokker Dr.I, Fokker D.VII, Albatros D.V/D.Va
- Hersteller: Eduard
- Art.Nr.: 2135
- Markierungsoptionen: 2, 3, 3
- Maßstab: 1:72
- Material: Plastikspritzguss + PE
- Erscheinungsdatum: März 2021
- Preis: ca. 38€
- Link zum Hersteller: -klick-