Bf 109 G-6 | 1/48 |Profi-Pack | Eduard 8268

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Original/Geschichte

Die G-Version war die am häufigsten (und am längsten) produzierte Variante der Me 109. Rund 70 % aller gebauten Maschinen entstammten dieser ab dem Spätsommer 1942 gebauten Serie und stellte bis zum Ende des Krieges in ihren verschiedenen Ausführungen den Standardjäger der Luftwaffe dar. Allerdings verwirrt die „Gustav“ zeitgleich durch sehr viele Untervarianten und Modifikationen.

Als eine Reaktion auf die neuen Anforderungen des Luftkrieges entwickelte Daimler Benz den DB-605-AS-Motor (ein DB 605A mit dem großen Lader des DB-603), der zunächst in einigen Maschinen der G-5-Variante und der G-6-Variante zum Einsatz kam. Diese Bf 109 G-5/AS und G-6/AS besaßen eine deutlich verbesserte Höhenleistung, fielen aber aufgrund von Produktionsengpässen bei der Herstellung des DB-605-AS-Motors zahlenmäßig kaum ins Gewicht.

Der größere Lader des DB 605 AS erforderte eine seitlich und nach oben vergrößerte Motorverkleidung, die sonst für das MG 131 notwendigen Beulen vor der Pilotenkanzel konnten in diese Verkleidung integriert werden. Dadurch waren die AS-Maschinen leicht von den normalen G-5, G-6 und G-14 zu unterscheiden. Als weitere Verbesserung konstruierte Messerschmitt ein neues, höheres und großflächigeres Seitenleitwerk aus Holz, das die Flugstabilität erhöhte und den Bedarf an strategisch wichtigen Rohstoffen bei der Herstellung der Maschine reduzierte. Dieses Seitenleitwerk wurde standardmäßig bei den G-5/AS- und G-6/AS-Umbauten sowie der G-14-, G-10- und K-Serie eingebaut.

Einen verbesserter Kopfpanzer für den Piloten (auch „Galland-Panzer“ genannt), einen verkürzten Antennenmast, vereinfachte MG-Abdeckbleche sowie eine komplett neue Kanzelhaube der Erla Maschinenwerk GmbH sind nur ein paar weitere Verbesserungen der G. Die Erla Haube unterscheidet sich gegenüber der alten Haube mit fester hinterer Verglasung durch eine neue, einteilige Ausführung, die nur noch über zwei Streben verfügte und die Sichtverhältnisse der Piloten stark verbesserte.

Die Folge dieser zahlreichen Detailentwicklungen war eine ganze Fülle von Untervarianten mit unterschiedlichen Kombinationen von Motor, Bewaffnung, Antennenmast, Kanzelhaube und Leitwerk, die sich deutlich voneinander unterschieden, ihrer Klassifikation nach aber zu ein und derselben Variante gehörten.

Einige dieser Zusatzausrüstungen besaßen eigene Kürzel – doch lange Zeit existierte keine Variante, von der alle Weiterentwicklungen standardisiert in die Serienproduktion übernommen worden wären. Oft erfüllten die Herstellerwerke die Forderungen nach immer höheren Produktionszahlen durch den Verbau von gerade verfügbaren Bauteilen und mussten durch deren Vielfalt bedingt immer wieder Verzögerungen im Herstellungsprozess hinnehmen. Bei den Jagdgeschwadern führte dies außerdem zu einer zunehmend aufwendigeren Ersatzteilhaltung.

Folgende Entwicklungen gab es zur G-6:

–         Bf 109 G-6: Jäger; 2 × 13-mm-MG 131, 1 × 20-mm-MG 151 als Motorkanone

–         Bf 109 G-6 trop: Jäger; tropentaugliche Version (Sandfilter, Notausrüstung)

–         Bf 109 G-6/R2: Aufklärer; Bewaffnung 1 × 20-mm-MG 151; mit Reihenbildgerät RB 50/30

–         Bf 109 G-6/R3: Bewaffnung 1 × 20-mm-MG 151; mit Reihenbildgerät RB 75/30

–         Bf 109 G-6/U2: Jäger; mit GM-1-Zusatzeinspritzung

–         Bf 109 G-6/U3: Jäger; mit MW-50-Zusatzeinspritzung

–         Bf 109 G-6/U4: mit 30-mm-Motorkanone MK 108 statt der 20-mm-MG 151/20

–         Bf 109 G-6/N: Nachtjäger; Rüstsätzen R III (Zusatztank) und R VI (zwei MG 151unter den Flächen) ausgestattet, FuG 350 Naxos-Z

–         Bf 109 G-6/AS: Jäger; Motor DB 605 AS, Bewaffnung wie G-6; vergrößertes Holz-Seitenleitwerk

–         Bf 109 G-6/Y: Führungsmaschine für Staffel- und Gruppenführer; FuG-16-ZY-Funkgerät, Peilantenne unter dem Rumpf

–         Bf 109 G-8: Aufklärer; 1 × 20-mm-MG 151; zwei RB-12,5/7×9- oder 32/7×9-Kameras im Rumpf hinter der Kanzel; keine Druckkabine

–         Bf 109 G-10: Jäger; Motor DB 605 DM oder DB, Bewaffnung wie G-6; teilweise verstärktes Fahrwerk; vergrößertes Seitenleitwerk aus Holz und Motoren mit MW-50-Zusatzeinspritzung standardmäßig; keine Druckkabine

–         Bf 109 G-10/U4: wie G-10, aber 30-mm-Motorkanone MK 108

–         Bf 109 G-12: doppelsitziger Trainer; Umbauten aus überschüssigen G-Zellen

–         Bf 109 G-14: Jäger; Motor DB 605 AM; Bewaffnung wie G-6; vergrößertes Holz-Seitenleitwerk und Motoren mit MW-50-Zusatzeinspritzung standardmäßig, keine Druckkabine

–         Bf 109 G-14/AS: Jäger; Motor DB 605 ASM; Bewaffnung wie G-6

–         Bf 109 G-14/U4: wie G-14 aber 30-mm-Motorkanone MK 108 statt der 20-mm-MG 151/20

Quelle Wikipedia

 

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Bausatz

Nachdem Eduard uns den ganzen April mit Bildern und Infos „gelockt“ hat, ist der Bausatz nun in den Läden und auch bei uns eingetroffen.

Vom Aufbau und von den ganzen Zurüst-Sets ähnelt sie der bekannten Spitfire aus gleichem Hause. Mit der G-6 startet Eduard eine ganze Reihe von Modellvarianten – beginnend bei der G-6 über die F-2/4 bis zur G-10 wird hier wieder eine komplette Bauserienreihe folgen. Des Weiteren hat Eduard bereits eine ganze Reihe Zurüst-Sets am Start.

Die wieder einmal sehr liebevoll gestaltete Box (Profi-Pack) ist mit fünf sauber verpackten Spritzlingen, einer kleinen farbig bedruckten Ätzteileplatine für das Cockpit und die Kühler, vorgeschnittenen Maskier Schablonen und einem tollen Decalsatz von Cartograf (nebst Wartungshinweisen von Eduard) gefüllt.

Ich kann nach meinem Bau bestätigen, was einem die ersten Fotos und Bauberichte versprochen haben. Die Passgenauigkeit ist hervorragend und der Zusammenbau gelingt selbst Einsteigern ohne Probleme.

Das komplette Cockpit ist auch schon ohne Ätzteile bereits so fein detailliert, so dass man fast keine Ätzteile oder etwa ein Resincockpit benötigt. Leider hat Eduard auf der Ätzteileplatine eine der Belüftungsklappen für die Innenseite des Cockpits vergessen. Die Instrumente sind auf dem „Plastikteil“ so gut, dass man wirklich fast glaubt, ein Resinteil vor sich zu haben.

Nach dem Zusammenbau des Cockpits geht es mit dem Rumpf weiter. Dort fehlen leider ein paar Führungen oder Stifte, um die Rumpfhälften leicht zusammenzusetzen. Da ich mit Schnellkleber arbeite, geht das aber, wenn man ihn außen mit Tape fixiert, damit die Teile nicht verrutschen. Leider verdecken die Angüsse am oberen Rumpf die schönen Nieten und Gravuren. Da sollte man sehr behutsam arbeiten und hoffen, dass man nicht zu viel wegschneidet/wegschleift.

Die Beulen, der Kühler und auch die obere MG-Abdeckung passen wie angegossen in ihre Aussparungen. Da hat Eduard wirklich perfekt gearbeitet. Auch die Leitwerke passen dank kleiner Zapfen gut an ihre Plätze und zwar ohne Spachtelarbeit!

Alles in allem sollte man vor dem endgültigen Festkleben alles gut einpassen. Dann kann man sich fast überall Spachtelarbeiten sparen.

Folgende Sachen sind mir aufgefallen:

–         Sehr feine Oberflächendetails

–         Gut strukturierter Aufbau

–         Mehrteilige Reifen

–         Fahrwerksbeine inklusive Bremsleitung

–         Fahrwerksschächte mit sehr guten Innendetails

–         Reich detailliertes Cockpit

–         Kein Hinweis zum Regenschirmhalter (den hatte nur die Trop)

–         Fehlende Lüftungsklappe im Cockpit (leider nur ein mal als Ätzteil vorhanden)

 

 

Die Bauanleitung leitet einen wie immer farbig und perfekt gegliedert durch alle Bauabschnitte. Da man bei der Gustav auf einen Motor verzichtet hat (nicht wie bei der Emil), geht der Zusammenbau recht zügig voran. Der Aufbau sonst, gleicht dem der Emil oder der aktuellen Spitfire.

Weitere Detailbilder findet ihr hier!

Die Decals der fünf zur Verfügung stehenden Maschinen hat Eduard selbst entworfen und Cartograf hat sie perfekt aufs Papier gebracht.

Zur Auswahl stehen folgende Markierungen:

  • W.Nr. 27169, Flown by Fw. Heinrich Bartels, 11./JG 27, Kalamaki Airfield, November, 1943
  • W.Nr. 440141, Flown by Oblt. Wilhelm Schilling, CO of 9./JG 54, Ludwigslust Air Base, February , 1944
  • W.Nr. 18807, Flown by Ofw. Alfred Surau, 9./JG 3, Bad Wörishofen, September, 1943
  • Flown by Oblt. Alfred Grislawski, CO of 1./JGr.50, Wiesbaden – Erbenheim Air Base, September, 1943
  • Flown by Maj. Ludwig Franzisket, CO of I./JG 27, Early 1944

 

Fazit

Es ist toll, was Eduard da aus seinen Maschinen presst. Feinste Details (trotz kleiner Makel) und die Möglichkeit eines leichten Zusammenbaus werden in einem Modell gepaart.

Die hohe Qualität beim Formenbau und beim CAD Design des Modells zeigt sich letzten Endes beim Bau des Modells. Alles passt hervorragend ohne viel Nacharbeit zusammen.

Mit dieser Profi-Pack-Version kauft der Modellbauer einen Rundum-Sorglos-Bausatz mit allen nötigen Extras. Für die Bf-109-Profis gibt es etwas Detailarbeit zu leisten.

 

 

Steckbrief

 

Vielen Dank an die Firma Eduard für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

 

 

 

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