Original
Die Boeing B-17 Flying Fortress (Fliegende Festung) ist ein schwerer Bomber der Boeing Airplane Company. Der Buchstabe „B“ in der Typ-Bezeichnung steht für Bomber.
Sie ist der bekannteste Bomber der US-Luftwaffe im zweiten Weltkrieg und war dafür bekannt, trotz schwerer Schäden aus den Einsätzen zurückzukehren. Die vollständige Besatzung einer Flying Fortress bestand aus zehn Personen, vier davon waren ausschließlich MG-Schützen.
Insgesamt wurden 12.731 B-17 gebaut, wobei die von Boeing, Douglas und Lockheed produzierte Version B-17G eine Auflage von 8.680 erreichte der Stückpreis lag bei etwa 250.000 US-Dollar. Bezogen auf das Jahr 1943 entspricht dies unter Berücksichtigung der Inflation einem heutigen Wert von etwa 3.500.000 US-Dollar.
Angetrieben wurde dieser Typ von vier 1.200 PS starken Sternmotoren Wright R-1820-97 Cyclone. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 462 km/h, die Dienstgipfelhöhe bei 10.850 m und das Höchstgewicht bei 29.710 kg.
Bewaffnet war die G-Version mit 13 12,7-mm-MGs Browning in vier Zwillingstürmen und einzeln in Gefechtsständen. Sie konnte bis zu 5.800 kg Bomben mitführen, die Standardbeladung lag jedoch bei etwa 2.500 kg Bomben.
Bausatz
Den Bausatz habe ich als Besprechungsmuster leider „nur“ in einer unbedruckten großen Pappkiste bekommen, allein die ist aber schon ca. 50x50x90 cm groß. Den Platz muss man erst mal im „Lager“ einplanen, das entspricht immerhin ca. 8 – 10 1/48´er Bausätze.
Mit dieser B-17G bringt HK Models (Hong Kong Models) nach der B-25J Mitchell „Glass Nose“ und der „Stafer“ seinen dritten Bausatz in 1/32 heraus.
Beim Öffnen des Kartons musste ich erst einmal schlucken, normalerweise baue ich Jagdflugzeuge in 1/48 oder auch mal in 1/32 aber die Teile der B-17G sind echt gewaltig.
Das das Modell groß wird war mir bewusst aber wenn man erst einmal in den Händen hält ist es doch ziemlich beeindruckend. Das fertige Modell hat zum Schluss eine Flügelspannweite von fast einem Meter (genau 99cm) und fast genau so lang (gut 70cm)!
Wenn man die zwei Rumpfhälften zusammen hält hat der etwa den Durchmesser einer 1 Liter PET-Flasche! Die Passung ist allerdings hervorragend, die Flügel werden nachher mit einer Art Verschiebeverriegelung an dem Rumpf befestigt und sitzen Bombenfest.
Bei dem uns vorliegenden Bausatz fehlt die geplante kleine Ätzteilplatine (aber Eduard arbeitet ja schon daran), ein Bild davon erhalte ich noch von Alex.
Auch die Bauanleitung (und die Bemalanleitung) liegt aktuell nur als schwarz weiß Druck vor. Im “fertigen” Bausatz liegt die Anleitung dann im A3 Format vor, mattes schweres 160g Papier wird dann einen hochwertigeren Eindruck vermitteln.
Alle Spritzgussteile sind sehr sauber und trotz der Größe verzugfrei hergestellt und in Beutel verpackt damit auch ja nichts abbricht.
Bei der Oberflächengestaltung mit feinen versenkten Blechstößen und feinen Nietenreihen (angeblich sind es 800.000 versenkte Nieten), sieht man deutlich auf welchem hohen Niveau und mit welcher liebe zum Detail heute Bausätze hergestellt werden.
Hier und da findet man ganz kleine Sinkstellen, das lässt sich allerdings bei so viel Plastik in der Form nicht vermeiden. Die meisten Auswurfmarken befinden sich an Stellen die man nach dem Zusammenbau nicht mehr sieht das ist auch gut so.
Lediglich an der Innenseite des Rumpfs, zwischen den Spanten findet man ein paar „unschöne“ Auswerferstellen. Da sie an dieser Stelle nicht besonders günstig sind wird das entfernen etwas umständlich.
Wenn die Passgenauigkeit der restlichen Bausatzteile so gut ist wie bei der ersten „schnellen“ Probepassung. Bei so einem riesigen Modell dürften wohl ein paar Monate bis zur fertigstellung ins Land gehen, der Winter kommt!
Sämtliche Ruderflächen (Landeklappen, Quer-, Höhen- und Seitenruder) liegen separat bei und können somit in ausgelenkter Stellung angebaut werden. Auch der Bombenschacht kann im geöffneten oder geschlossenen Zustand gebaut werden.
In den geöffneten Bombenschacht kann man eine Wandaufhängung einbauen. Mit dieser Halterung kann man das Modell dann zu Haus auch an die Wand hängen, falls die Vitrine schon voll ist.
Das Cockpit, der gesamte Rumpf-Innenraum inklusive der Waffentürme, der Bombenschacht, die Fahrwerkschächte und die Triebwerke sind schon „quasi ab Werk“ sehr gut detailliert und könne natürlich nach eigenem Belieben weiter verfeinert werden. Bei so einer größe kann man sich da ordentlich austoben und sehr viel Zeit investieren.
Durch die schlierenfreien Klarsichtteile kann man nachher gut in das Cockpit sehen. Die Verstrebungen der Kanzelteile sind an der Oberfläche bereits etwas angeraut. Ab Juli 2013 bekommt man bei Eduard die passenden Maskierschablonen die ich jetzt schon jedem der das Teil baut empfehle.
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Markierungsmöglichkeiten
Bei einem Kit in diesem Preisniveau hätte ich etwas mehr erwartet als nur eine einzige Markierungs-/ Auswahlmöglichkeit. Vielleicht bin ich da auch etwas verwöhnt aber der sauber gedruckte Decalbogen beinhaltet keinerlei Wartungshinweise. Bei so einem großen Modell sieht man ja nun wirklich jedes Detail und da sind Wartungshinweise mit eingeschlossen.
Diese eine Version steht zur Verfügung:
– B-17G-70BO “Milk Wagon”, Werk-Nr. 43-37756, 708th Bomb Squadron, 447th Bomb Group
Quelle: 447´th Bomb Group Association
Fazit
Im Großen und Ganzen ist die B-17G von HK ein toller, nicht ganz Preiswerter Bausatz. Die Qualität und Detaillierung besitzt ein sehr hohes Niveau und erfüllt alle Erwartungen. Das darf man bei dem „fürstlichen“ Preis von fast 300,- Euro aber auch erwarten.
Die ersten Detailierungsset von Eduard stehen bereits in den Startlöchern und verdoppeln für den der alles will den Kaufpreis locker.
Meine Empfehlung geht zu einem gescheiten Maskierungsset für die Klarsichtteile und ein paar schöne Ätzteile für den Innenraum und die Instrumentierung.
Steckbrief
- HK Models (Hong Kong Models) – B-17G
- Maßstab: 1:32
- Art.Nr: 01E04
- Erscheinungsdatum: August 2013
- UVP: 285,- €
Wir danken Axels Modellbau Shop und der Firma Hong Kong Models für die
bereitstellung des tollen Besprechungsmusters.