XB-35 Flying Wing / 1:200 / Cyber Hobby 2017

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Unter dem Label Modern Air Power Series bringt uns Cyber Hobby mit der XB-35 ein amerikanisches Experimentalflugzeug aus der Nachkriegszeit, im platzsparenden Maßstab 1:200 auf den Basteltisch.

Geschichte

Die Northrop YB-35 (Northrop NS-9) war ein US-amerikanischer schwerer Bomber in Nurflügel-Bauweise. Das Experimentalflugzeug wurde während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg für die damalige United States Army Air Forces (heute United States Air Force) entwickelt. Das erste Kampfflugzeug in der Auslegung als Nurflügler hatten mit der Ho 229 bereits die Gebrüder Horten in Deutschland gebaut. Das Höhenleitwerk ist bei dieser Bauweise in die Tragfläche integriert. Obwohl nur Prototypen und Vorserienmaschinen gebaut wurden, blieb das Interesse an Nurflüglern stark genug, um auch noch die Northrop YB-49 zu bauen; dennoch kam auch dieses Projekt nie bis zur Serienreife. Erst Jahrzehnte später verwirklichte die Northrop Corporation mit der Northrop B-2 die Nurflüglertechnologie im Serienbau.

Quelle: Wikipedia

Bausatz

Auf den sechs grauen Spritzrahmen befinden sich insgesamt 70 Bauteile, weitere 8 Bauteile auf einem Spritzrahmen aus Klarsichtmaterial. Zwei der Rahmen stammen von dem bereits früher bei Cyber Hobby erschienenen Folgetyp, der YB-49, und enthält deshalb auch einige Teile, die für XB-35 nicht benötigt werden. Alle Teile sind sehr sauber ausgeformt und enthalten keine Sinkstellen oder Fischhäute. Die Gravuren sind sehr fein, versenkt, randscharf und wirken keinesfalls übertrieben. Die Passgenauigkeit der Bauteile ist hervorragend und mit den Klebeflächen leicht in Richtung „Snap Kit“ ausgelegt.

Das vordere Cockpit ist sehr detailiert und wird aus acht Teilen zusammengesetzt, der hintere Arbeitsplatz des Bordschützen aus drei. Mich verwundert der Aufwand der hier getrieben wurde, da der größte Teil sowieso unter der Rumpfbeplankung verschwindet und durch die winzigen Klarsichthauben kaum etwas davon zu sehen ist.

Die XB-35 kann optional mit eingezogenem und geschlossenen Klappen oder mit ausgefahrenem Fahrwerk gebaut werden. Die Hauptfahrwerksschächte sind halbiert, d.h. die eine Hälfte, die sowohl im fliegenden, wie auch im parkenden Zustand stets geschlossen ist, ist im Rumpf integriert, die andere Hälfte ist ein eigenes Bauteil mit bereits angegossen Klappen, mit fein strukturierten Innenseiten. Diese Bauweise hat außerdem den Vorteil, daß die Hauptfahrwerke als eigene Baugruppe fertiggestellt werden können und später nur noch in den Rumpf eingeschoben werden. Als weitere Option kann der Flying Wing mit gegenläufigen, achtblättrigen Propellern, oder als YB-35 mit vierblättrigen Propellern gebaut werden.

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Bauanleitung

Ist die Ausführung des Kits von sehr hoher Qualität, kann man das von der Bauanleitung nicht behaupten. Das beinahe DIN-A4 große Blatt ist beidseitig bedruckt, wovon auf einer Seite in drei Schritten erklärt wird, wo welches Bauteil hingehört. Farbangaben zur Detailbemalung sucht man vergebens, einen Hinweis auf zu verbauende Buggewichte gibt es nicht. Wer von sich aus nicht daran denkt oder der Bauanleitung insofern vertraut das kein Gewicht benötigt wird, ist angeschmiert wenn er den Flieger auf die Beine stellen will. Gerade bei Nurflüglern müssen Erfahrungsgemäß einige viele Gramm verbaut werden, da hier die Schwerpunktverteilung recht tückisch ist. Wer auf Nummer sicher gehen will bohrt zusätzlich noch Löcher in die Schottwand der Radschächte im Rumpf, so das man im Notfall noch nachlegen kann. Das Loch wird später mit der geschlossenen Fahrwerksklappe abgedeckt und ist nicht mehr zu sehen. Desweiteren sind in der Übersicht der enthalten Spritzrahmen, die Bauteile grau markiert, die nicht benötigt werden. Unter anderem auch die acht Abdeckungen der Luftauslässe (B1), für diese sind Löcher in der vorderen unteren Rumpfhälfte vorgesehen. In den Bauabschnitten wird auf diese Teile natürlich auch nicht eingegangen, nur ein Blick auf die Bilder der Schachtel zeigt das diese sehr wohl verbaut gehören. Die Bemalungsanleitung mit den Angaben zur Platzierung der Decals ist lästigerweise auf Unterseite der Schachtel gedruckt. Lästig deshalb weil man jedesmal erst die Box ausleeren muss wenn man während dem bauen mal nachschauen möchte.

Decals und Markierungsvarianten

Der Decalbogen wurde in Italien gedruckt, ist recht klein, aber von hervorragender Qualität und enthält außer den Hoheitszeichen hauptsächlich die Streifen für die Walkways. Die Walkways sollte man beim aufbringen eventuell etwas kleiner schneiden, damit sie einfacher in die richtige Position zu schieben sind und nicht ineinanderkleben. Die Decals sind glänzend, lassen sich sehr gut verarbeiten, relativ reissfest und ziehen sich auch ohne Weichmacher gut in die Gravuren. Es ist allerdings nur eine Seriennummer für die XB-35 enthalten, wer die YB-35 bauen möchte muss sich dann selbst behelfen oder mogeln.

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Fazit

Die YB-35 ist willkommenes Modell in einem platzsparenden Maßstab und reiht sich nahtlos in die Reihe der Test und Experimentalflugzeuge von der Schwesterfirma Dragon in 1:44 mit ein, auch wenn der Maßstab hier etwas kleiner ist. Der Bausatz ist in sehr guter Qualität gefertigt, nur bei der Bauanleitung hakt es gewaltig.

Steckbrief

  • Bausatz: XB-35 Flying Wing
  • Maßstab: 1:200
  • Material: Plastikspritzguss
  • Anzahl Bauteile: 78
  • Hersteller/ Art.Nr: Cyber Hobby / 2017
  • Erscheinungsdatum: Juni 2012
  • Preis: ca. 25€

 

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