Nach der Beigabe einer UTI in der limitierten Royal Class Ausgabe, ist die MiG-15 UTI nun endlich erstmals auch als regulärer Bausatz erhältlich.
Geschichte
Die Mikojan-Gurewitsch MiG-15 (russisch Микоян-Гуревич МиГ-15, NATO-Codename: „Fagot“) war ein sowjetisches Jagdflugzeug der 1950er Jahre. Sie kam verstärkt im Koreakrieg zum Einsatz und stellt das Gegenstück zur amerikanischen F-86 Sabre dar. Zwischenzeitlich zeigten sich auch die Schwächen der MiG-15, die in engen Kurven zum Trudeln neigte und im Hochgeschwindigkeitsflug nur schwer unter Kontrolle zu halten war. Hier sollte die MiG-15UTI helfen, die Piloten zu schulen und die Folgen möglicher Fehler zu minimieren. Sie wurde bei Mikojan unter der Bezeichnung „ST“ entwickelt und besaß eine Doppelsteuerung. Der Fluglehrer saß leicht erhöht hinter dem Flugschüler und hatte somit eine bessere Sicht als bei späteren MiG-Trainern. Jedoch bedingte die Vergrößerung des Cockpits eine Reduzierung der Treibstoffzuladung von 1.512 Liter auf 1.018 Liter. Dies verringerte die Flugdauer, die schon beim Jäger kaum mehr als eine Stunde betrug, weiter. Dennoch war die MiG-15UTI ein wichtiges Instrument zur Pilotenschulung und wurde in einigen Luftwaffen bis in die späten 1980er Jahre eingesetzt. Ein besonders exotischer Ableger der „ST“ war die ST-7 mit Funkmessgerät. Sie hatte eine begrenzte Allwetter- und Nachteinsatzfähigkeit, wurde aber nicht in Serie produziert.
Quelle: Wikipedia
Das Plastik
Drei blaue Spritgussrahmen und einer für die Klarsichteile halten die Bauteile, die allesamt sehr sauber ausgeformt sind. Wie im Profipack üblich, ist dem Bausatz noch eine farbig bedruckte Ätzteilplatine beigelegt, die den einzel erhältlichen „Zoom-Sets“ von Eduard entspricht und hauptsächlich Teile für das Cockpit enthält. Desweiteren gibt es noch die bewährten selbstklebenden Lackiermasken für die Cockpithaube.
Der Bau beginnt klassisch mit dem Cockpit, das Dank der Ätzteile die meiste Bastelzeit verschlingen dürfte. Optional können die Instrumente und Seitenkonsolen aber auch mit Decals versehen werden. Die Außenseiten des Cockpits sind gleichzeitig die Wände des Lufteinlaufs, der dadurch die entsprechende Tiefe bekommt. Die Passgenauigkeit ist zwar sehr gut aber es sollte sehr genau gearbeitet werden, da sonst der Übergang vom Luftsplitter zu den inneren Wänden des Lufteinlasses einen unschönen Versatz aufweisen kann. Zwischen dem Cockpitschott und der Strebe im Lufteinlauf und im Waffenschacht ist Platz für ein Gewicht, das man einbauen sollte um einen „Tailsitter“ zu vermeiden. Weiter geht es in der Bauanleitung mit dem Triebwerksauslass, dem Seitenruder und dem Einbau des Cockpits in die Rumpfhälften, die dann auch schon zusammengeklebt werden können. Bei der Flügelmontage müssen einige Bohrungen getätigt werden, die später zur Aufnahme der Zusatztanks dienen. Weitere Außenlasten, in Form von Bomben oder Raketen, sind für die MiG-15 UTI nicht vorgesehen. Bei den Zusatztanks muss man sich dann für eine der drei verschiedenen verfügbaren Varianten entscheiden. Die Fahrwerksräder sind in Felgen und Reifen getrennt, das erleichtert die Lackierarbeiten, auch hier kann man zwischen zwei unterschiedlichen Felgen auswählen. Darüber, ob die Zusatztanks und Felgenoptionen bei allen fünf möglichen Markierungsvarianten eingesetzt werden können, schweigt sich die sonst sehr vorbildlich gestaltete Bauanleitung allerdings aus, ansonsten wird immer im jeweiligen Bauabschnitt darauf hingewiesen welches Teil für welche Variante verbaut werden soll. Die Cockpithaube kann wahlweise offen oder geschlossen dargestellt werden, entsprechende Bauteile sind enthalten.
Die Photoätzteile
Die PE-Teile dienen hauptsächlich zur Verfeinerung des Cockpits und sind überwiegend farbig vorbedruckt.
Die Lackiermasken
Mit den bewährten Lackiermasken lassen sich die Cockpit-Fenster sauber abkleben und randscharf lackieren.
Decals und Markierungsvarianten
Die Decals sind scharf, sauber und hauchdünn, in gewohnt guter Qualität gedruckt.
Desweiteren gibt es noch eine zusätzlichen Decalbogen auf dem sämtliche Wartungshimweise in russisch und tschechisch enthalten sind.
Es lassen sich damit fünf verschiedene Varianten markieren.
- UTI MiG-15, 6th Fighter-Bomber Air Regiment, Prerov Air Base, Czechoslovakia, Summer, 1974
- UTI MiG-15, Indonesian Air Force, Jakarta-Kemajoran Air Base, 1960s
- UTI MiG-15, Soviet Union, 1960s through the 1970s
- UTI MiG-15, Algerian Air Force, 1960s through the 1980s
- UTI MiG-15, c/n 922226, Hävittäjälentolaivue 31, Rissala Air Base, Finland, Late 1960s
Fazit
Mit der UTI schließt Eduard die Lücke in Reihe der bisher erschienenen MiG-15 aus eigenem Haus. Ich kann mit guten Gewissen behaupten, dass es sich bei den MiGs von Eduard um die besten Bausätze in 1:72 handelt. Sehr empfehlenswert.
Steckbrief
- Bausatz: UTI MiG-15
- Maßstab: 1:72
- Kategorie: Fortgeschrittene
- Material: Plastikspritzguss + PE-Teile + Lackiermasken
- Hersteller/ Art.Nr: Eduard 7055
- Erscheinungsdatum: September 2015
- Eduard-Preis : 18,75€ (sollte je nach Fachhändler aber günstiger zu haben sein)
- Link zum Hersteller: -klick-