Eduard hat die Sopwith Camel seit 2003 im Programm, es gab bis 2020 immer Wiederauflagen von dem Bausatz. Bei dem jetzt hier vorliegenden Muster handelt es sich um einen Bausatz aus komplett neuen Formen, in der aktuellen Eduard-Qualität. Nach der limitierten Erstauflage ist nun der zweite ProfiPack, mit fünf Markierungsvarianten erhältlich, die ausschließlich mit dem Clerget Motor ausgestattet waren.
Geschichte
Die Sopwith F.1 Camel ist ein Doppeldecker und gilt als das erfolgreichste britische Jagdflugzeug des Ersten Weltkrieges. Sie wurde von der Sopwith Aviation Company entwickelt und gebaut. Mit ihr gelang alliierten Piloten der Abschuss von 1294 Flugzeugen der Mittelmächte. Die Camel war eine größere und schwerere Weiterentwicklung der Sopwith Pup. Die offizielle Bezeichnung lautete Sopwith Biplane F.1; den Spitznamen Camel bekam das Flugzeug wegen der höckerartigen Verkleidungen der beiden Maschinengewehre. Zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt wurde aus dem Spitznamen die offizielle Bezeichnung. Erstflug war im Dezember 1916. Insgesamt wurden 5490 Stück dieses Flugzeuges hergestellt, von denen einige noch heute existieren.
Quelle: Wikipedia
Bausatz
In der Schachtel enthalten drei Bauteilrahmen aus blauem Plastikspritzguss, einer aus Klarsicht, Lackiermasken und Photoätzteile. Der Plastikspritzguss stammt aus aktuellem Formenbau, die Teile sind allesamt sauber gespritzt, mit feinen und scharf ausgeprägten Strukturen. Die wenigen Auswerfer sind später nicht sichtbar, Sinkstellen konnte ich keine finden. Eduard deckt gerne mit einem Bausatz so viele Varianten des Flugzeugmuster wie möglich ab, so auch hier. Es bleiben also jede Menge nicht benötigter Teile übrig. Der Bau beginnt klassisch mit dem Cockpit, welches mit erstaunlich wenigen PE-Teilen, im Gegensatz zu anderen Doppeldeckern, noch etwas aufgehübscht wird. Das soll aber nicht heißen, das dass Cockpit nicht gut detailliert wäre, die Plastikteile sind einfach besser und feiner geworden. Ist der Rumpf soweit fertiggestellt, geht es mit den Trag- und Leitflächen weiter. Die Steuerflächen sind allesamt einzeln mit dabei, so dass diese auch ausgelenkt angebaut werden können. Wie in der Titelüberschrift schon vermerkt steht das BR.1 dafür, das für die hier baubaren Flieger der Clerget Motor Verwendung findet, der aber fast komplett unter der Cowling verschwindet. Zur Montage der oberen Tragfläche, hätte ich mir für die Streben gerne prominentere Aufnahmen gewünscht, wie Eduard das bei der 144er Avia schon gemacht hat, damit eine saubere Ausrichtung und stabilere Befestigung schon vorgegeben ist. Beim Bau gibt es jede Menge optionale Teile zu beachten, die Bauanleitung gibt die Unterschiede aber klar vor. Wie bei britischen Doppeldeckern ist die Verspannung recht umfangreich, in der Bauanleitung gibt es eine komplette Seite, die den Verlauf aber gut aufzeigen. Man kann sich dazu auch noch die Bauanleitung von WingNutWings herunterladen, deren Website noch online ist.
Wem die Detaillierung des Bausatzes noch nicht ausreicht, Eduard hat für die Camel noch jede Menge Zurüstsets im Programm, welche hier vorgestellt werden.
Der Rahmen mit Bauteilen für Rumpf und Tragflächen. Beachte die unterschiedlichen rechten Rumpfhälften, sowie die obere Motorhaube in der Standard und der Bentley Ausführung.
Dieser Spritzling beinhaltet die Die Fahrwerks- und Tragflächenstreben und Steuerflächen. Auch hier wieder jede Menge optionaler Bauteile. Rechts unten sind auch die Lewis Überflügel-MGs zu sehen, die auf einen Bausatz der Trägergestützen Variante 2F.1 und den Nachtjäger (Comic) hoffen lässt.
Hier fallen sofort die vier unterschiedlichen Motoren von Bentley, Clerget, Gnome und Le Rhone auf. Beachte auch die unterschiedlichen Instrumentenbretter.
Die Klarsichteile beinhalten drei unterschiedliche Windschutzscheiben, eine davon bekommt das Aldis Visier. Weitere Teile sind für die Sichtfenster in der oberen Tragfläche bestimmt. Hier konnten die Umlenkrollen der Steuerseile bei Wartungsarbeiten einfach begutachtet werden. Der übrigen Teile wandern in die Restekiste.
Photoätzteile
Die kleine Platine mit Ätzteilen beinhaltet farbig vorbedruckte Bauteile für die Hauptinstrumente und Sitzgurte. Das Korbgeflecht und die Sitzfläche für den Pilotensitz können aus PE-Teilen aufgebaut werden. Weitere Teile entfallen auf die Steuerhörner, das Bombenrack und die Visiere und Ladehebel der MGs.
Lackiermasken
Mit den als Bausatzbeigabe sehr willkommenen Lackiermasken, lassen sich sämtliche Klarsichteile und die Räder des Hauptfahrwerks sauber und randscharf abkleben.
Decals und Markierungsvarianten
Die Decals sind scharf, sauber und versatzfrei gedruckt. Der oben aufgebrachte Trägerfilm kann nach ausreichender Wartezeit entfernen werden. Somit entfällt etwaiges silvering und die Markierungen sehen aus wie auflackiert.
Es lassen damit sich fünf verschiedene Camel´s markieren.
Fazit
Mit der Camel aus neuem Formenbau übertrifft Eduard alle Erwartungen. Super recherchiert und detailliert, gepaart mit überlegtem Aufbau der einzeln Baugruppen und guter Passgenauigkeit ist jede Menge Bastelspass garantiert. Wenn Eduard noch den Anbau der oberen Tragfläche durch clever designte Streben vereinfacht hätte, wäre es für mich der perfekte Bausatz. Für den fortgeschrittenen Modellbauer sehr empfehlenswert.
Ich habe inzwischen zwei Camels aus der limitierten Erstauflage „Camel & Co“ gebaut. Die Passgenauigkeit ist hervorragend und der Bau geht recht flott von der Hand. Aufpassen muss man beim Einbau der MG´s damit man nicht zu tief gerät und meine Befürchtungen mit der oberen Tragfläche haben sich bestätigt. Es war ziemlich nervenaufreibend die Tragfläche aufzusetzen und genau auszurichten, da Aufgrund der dünnen Streben und deren Passhilfen alles recht wackelig ist. Ich habe mit den äußeren Streben begonnen und nach ausreichender Trockenzeit, die inneren Streben eingesetzt. Die inneren Streben habe ich an den Passhilfen etwas kürzen müssen, damit sich die Tragfläche in der Mitte nicht nach oben durchbiegt.
Steckbrief
- Bausatz: Sopwith F.1 Camel (Clerget)
- Maßstab: 1:48
- Kategorie: Fortgeschrittene
- Material: Plastikspritzguss + PE-Teile
- Hersteller/ Art.Nr: Eduard 82172
- Erscheinungsdatum: Februar 2022
- Preis: ca 23€
- Link zum Hersteller: -klick-