SE.5a Wolseley Viper / 1:48 / Eduard 82131 ProfiPack

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Im März bringt uns Eduard die SE.5a Wolseley Viper als Formenneuheit auf den Basteltisch. Der erste Blick in die Schachtel offeriert nichts ungewöhnliches, bei genauer Betrachtung kann man erkennen, dass Eduard sich alle erdenkliche Mühe bei Aufteilung, Planung und Recherche gegeben hat um den Bastlern wieder einen hervorragenden Bausatz an die Hand zu geben.

Geschichte

Unter den Bezeichnungen F.E.10 und S.E.5 (Scout Experimental 5) wurde von Henry P. Folland, J. Kenworthy und Major F.W. Goodden bei der Royal Aircraft Factory in Farnborough zwei Flugzeugtypen für den Einbau des neuen 150 PS (112 kW) starken Hispano-Suiza 8a-V8-Motors entwickelt. Dort waren bereits zahlreiche Kampfzweisitzer wie die (B.E.2, die F.E.2 und R.E.8) entwickelt worden. Der erste Prototyp flog am 28. November 1916. Der Motor war jedoch unzuverlässig und noch nicht einsatzreif. Die beiden ersten Prototypen stürzten ab. Der Testflieger Major F.W. Goodden kam am 28. Januar 1917 ums Leben, als die Tragflächen seiner S.E.5 abbrachen. Der überarbeitete dritte Prototyp auf Basis der S.E.5 erwies sich jedoch als außergewöhnlich stabiles Flugzeug, das auch extreme Sturzflüge bei Höchstgeschwindigkeit überstand. Aufgrund dieser Eigenschaften konnte die S.E.5 nun als optimales Jagdflugzeug in Produktion gegeben werden. Die S.E.5 wurde als eines der ersten britischen Flugzeuge mit einem synchronisierten MG bewaffnet: Das 7,7-mm(.303-inch)-Vickers-MG war an der linken Seite des Rumpfes montiert. Über der oberen Tragfläche war zusätzlich ein 7,7-mm-Lewis-MG auf einer Foster-Lafette montiert, das auch ein Zielen nach oben ermöglichte, so dass gegnerische Flugzeuge von unten angegriffen werden konnten. So blieb die Maschine auch beim eventuellen Versagen des noch unzuverlässigen Synchronisationsgetriebes kampfbereit. Die ersten 25 Maschinen hatten eine halbgeschlossene Cockpitverglasung, auf die später verzichtet wurde, und eine Spannweite von 8,53 m, die später verkürzt wurde. Das Cockpit lag hinter den Tragflächen, was die Sicht über die lange Nase etwas erschwerte, aber ansonsten war die Sicht gut. Für Angriffe auf Bodenziele konnten Cooper-Bomben unter den Tragflächen angebracht werden. Nachdem 77 S.E.5 gebaut worden waren, lief die Produktion der leistungsstärkeren S.E.5a. an, die meist einen Vierblatt-Propeller erhielt. Sie unterschied sich von der S.E.5 durch eine längere Nase, Kühlerrippen und verlängerte Auspuffrohre. Außerdem entfernten die Piloten oft die Nackenstütze, um die Rundumsicht zu verbessern. Ab Dezember 1917 wurden die vorderen Streben des V-Fahrgestells verstärkt. Mit der Einführung eines 200 PS (147 kW) leistenden Hispano-Suiza- oder Wolseley-Viper-Motors (Triebwerk von Hispano-Suiza mit erhöhter Kompression) wurden die anfänglichen Motorprobleme gelöst und die Geschwindigkeit um 45 km/h erhöht.

Quelle: Wikipedia

Bausatz

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Die Schachtel enthält zwei, in Eduard üblichen hellblauen Plastikspritzguss, gehaltene Rahmen, einen weiteren mit den Klarsichteilen, eine kleine Platine mit Photoätzteilen, Lackiermasken, einen Decalbogen und die ausführliche, auf hochwertigen Papier gedruckte, Bauanleitung.

Die Plastikteile sind fehlerfrei ausgeformt und verfügen über feine und scharf ausgeprägte Gravuren. Sinkstellen und schlecht platzierte Auswerfermarken sind keine zu erkennen. Was auffällt sind die kleinen, filigranen Bauteile. Es ist schon erstaunlich was mit modernen Formenbau heute möglich ist.

Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Auch hier weicht Eduard von seinen üblichen Standarts ab. Die Innereien werden nicht wie sonst direkt in die Rumpfhälften eingebaut, sondern es wird, mitsamt der Rahmenstruktur ein „Käfig“ aufgebaut, der anschließend in  die untere Tragfläche gesetzt wird. Das hat den Vorteil, das man von allen Seiten bequem rankommt und nicht, wie sonst das Gefummel mit dem Ausrichten etlicher Bauteile hat, die korrespondierend mit dem anderen Rumpfteil verklebt werden müssen. Naja, bei zwei Motorhalterungen und einem Brandschott kommt man doch nicht ganz drumrum. Natürlich wird im Cockpit alles noch mit Ätzteilen verfeinert. Weiter geht’s mit dem Motor, der aus 10 Bauteilen zusammengesetzt wird. Im Bausatz enthalten sind der Hispano Suzia und der Wolseley Viper Motor. Der sieht einfach nur Klasse aus, wird aber leider komplett und der Motorhaube verschwinden. Eigentlich war es das schon im groben. Es werden noch die Rumpfhälften zusammen geklebt, die Tragflächen und MGs montiert und der Hobel verspannt. Achso, wer Eingangs noch nicht drübergestolpert ist – ein Rahmen mit Klarsichteilen ? Bei einem Doppeldecker ? Neben dem Windschild sind hier daran die Fenster für die Wartungsschächte in den Tragflächen enthalten, die direkten Einblick auf die Umlenkrollen der Steuerseile geben sollen.

Hier noch einige Detailbilder

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Die wirklich sehr kleinen und filigranen Bauteile, man traut sich kaum mit dem Bastelmesser ran.

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Teile des Motors

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Das Innenleben der Wartungsklappen, diese bekommen anschließend noch ein Klarsichteil und einen Rahmen aus einem Photoätzteil verpasst.

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Die rechte Rumpfhälfte, beachte die Naht der Stoffbespannung und die feinen erhabenen aber scharf ausgeformten Nieten.

Photoätzteile

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Die kleine Platine enthält viele zum verfeinern des Cockpits gedachte, was Gurte und Instrumente betrifft, bereits farbig vorbedruckte Bauteile. Weitere Teile sind u.a. für die Bord-MGs, die Verspannung und diverse Umrahmungen der Wartungsklappen und Sichtfenstern gedacht.

Lackiermasken

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Mit den bewährten Masken lassen sich die Fahrwerksräder, Windshield und die Sichtfenster in den Tragflächen abdecken.

Bauanleitung

Die Bauanleitung im DIN-5 Format führt über 13 Seiten, klar und übersichtlich zum fertigen Modell, mit ausreichenden Hinweisen zur Detailbemalung. Eine Seite widmet sich der Verspannung und auf fünf weiteren ist der Lackierungsplan und Decalplazierung enthalten.

Achtung !

Die dem Bausatz beiliegenden Bauanleitung enthält aber einige Fehler. Das betrifft den Motor, bei die Baugruppen der Zylinderblöcke vertauscht wurden und die Tragflächenstrebe mit dem Pitotrohr, das auf die andere Tragflächenseite gehört. Auf der Eduard-Homepage kann man sich die korrekte Bauanleitung downloaden.

Decals und Markierungsoptionen

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Der Decalbogen ist sauber, ohne Versatz gedruckt und wurde von Cartograph gedruckt (also höchste Qualität).

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Es kann zwischen fünf Markierungsvarianten gewählt werden, wovon vier von der Farbgebung allerdings recht gleich aussehen.

Fazit

Ich weiß es kling wie aus einem Prospekt der Werbefritzen, aber es ist meine volle Überzeugung. Eduard bringt hier ein weiteres Spitzenprodukt zu einem absolut fairen Preisleistungsverhältnis auf den Markt. Der Fehler im Bauplan wurde von Eduard korrigiert, wird aber vermutlich nicht jeden Bastler erreichen. Wohl dem der die monatliche Eduard-Broschüren liest und wenn überhaupt, nicht nur die Bilder anguckt, den hier wurde der Lapsus veröffentlicht. Der Bausatz ist Aufgrund des doch recht komplexen Aufbaus des Cockpits und der vielen, winzigen Bauteile nicht unbedingt für den Modelleinsteiger geeignet, zumal dann noch der Doppeldeckerfaktor hinzukommt. Von der Passgenauigkeit muss ich mich erst noch beim Zusammenbau überzeugen lassen, bin aber guter Dinge, das es hier keinen Grund zum Klagen gibt. Die letzten Formenneuheiten von Eduard haben bewiesen, dass die Firma sehr darauf achtet das alles passt.

Steckbrief

  • Bausatz: SE.5a Wolseley Viper
  • Hersteller: Eduard
  • Art.Nr.: 82131
  • Markierungsoptionen: 5
  • Maßstab: 1:48
  • Material: Plastikspritzguss + PE-Teile + Lackiermasken
  • Erscheinungsdatum: März 2017
  • UVP-Eduard: 29,95 €
  • Link zu Eduard: -klick-

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Bildquelle Eduard

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