Die griechische Firma GasPatch models wurde 2011 gegründet und liefert eigentlich eher Zubehör und Zurüstteile für Flugzeuge aus dem 1. Weltkrieg. Mit der Salmson 2A2 liefert sie nun auch den ersten Bausatz eines Doppeldeckers aus. Auf der Verpackung des Kits steht geschrieben „High Quality 1/48 Scale Model Kit“, ein Blick in die Schachtel bestätigt dies Behauptung.

Geschichte

Die Sal II entstand bei der Societé des Moteurs Salmson in Billancourt (Seine). Salmson war eigentlich als Motorenhersteller bekannt, begann jedoch 1916 auch mit der Entwicklung von Flugzeugen. Zunächst entstand nach dem Entwurf von Leutnant René Moineau die Salmson-Moineau SM-1, ein 2 t schwerer dreisitziger Aufklärer mit einer Spannweite vom 17,47 m, einer Flügelfläche von 70 m² und einer Länge von 10,49 m sowie der ungewöhnlichen Konstruktionseigenschaft, dass der im Rumpf eingebaute Sternmotor über Wellen zwei seitlich angebrachte Propeller antrieb und der Maschine eine Geschwindigkeit von 130 km/h verlieh. Der Prototyp erschien 1916 mit einem 160 PS Salmson P-9 Motor. Die Motorleistung war zu schwach, daher erfolgte 1917 der Einbau eines 240 PS Salmson-Motors. Zehn Flugzeuge wurden gebaut und vier Ende 1917 kurzzeitig eingesetzt[1], aber die Flugleistungen der SM-1 waren zu schwach und erzielten keinen großen Erfolg. Auch eine zweimotorige Variante wurde erprobt.

1917 folgte die Salmson D mit 130 PS Clerget-Motor, der aber ebenfalls nicht in Serie ging. Das Flugzeug glich weniger ihrem Vorgänger SM-1, sondern eher dem Sopwith 1½ Strutter, der von Salmson in Lizenz gefertigt wurde. Der Prototyp wurde in einer weiteren Variante mit dem neun-Zylinder-Sternmotor von Canton-Unné ausgestattet und erhielt die Bezeichnung Salmson II. Besondere Kennzeichen waren der einschließlich Motorenverkleidung stark gerippte Rumpf, das einteilig verstellbare Höhen- und Seitenleitwerk und die Tragflächen gleicher Spannweite mit doppelten Querrudern. Nach der Abnahme durch die Militärbehörden am 29. April 1917 ging das Flugzeug in die Serienproduktion, um die inzwischen veralteten Sopwith 1½ Strutter und Dorand AR.2 zu ersetzen.

Quelle: Wikipedia

Bausatz

Die press gefüllte Schachtel enthält sieben Rahmen aus Plastikspritzguß mit über 200 Teilen, einen Rahmen mit Klarsichtteilen, einen durchsichtige Plastikfolie, zwei Ätzteileplatinen, Lackiermasken, die Bauanleitung und eine Montagehilfe.

Die Plastikbauteile sind perfekt ausgeformt, erhabene und versenkte Strukturen sauber und scharf abgebildet. Sinktstellen und Gußgrate konnte ich keine entdecken, die Auswerfermale befinden sich an später nicht sichtbaren Stellen.

Die Bauanleitung startet mit dem Einbau der Inneneinrichtung im Rumpf und Cockpit, welche sehr Detailreich konzipiert ist und macht den Größten Teil des Zusammenbaus aus. Leider sieht man von der Inneneinrichtung später nicht mehr viel, da der Einblick nur über die Öffnungen des Piloten und Schützenplatz möglich ist. Ist soweit alles eingebaut und die Rumpfhälften geschlossen, geht es mit der Tragflächenmontage weiter. GasPatch hat dem Bausatz eine Montagehilfe aus lasergeschnittenen Karton beigelegt, mit der die Flügel exakt ausgerichtet werden können.

Der Drehkranz im Heckstand, kann wahlweise mit einem Lewis Zwillings-MG…..

….oder einer Kamera ausgestattet werden.

Auch bei den Fahrwerksrädern werden optional unterschiedliche Radsätze verbaut, je nachdem, ob es eine US oder eine französische Maschine werden soll.

Die Bauteile für den Sternmotor befinden sich auf einem eigenen Rahmen und es gehört auch noch eine Platine mit Ätzteilen dazu um diesen zu verfeinern. Der Motor muss nicht zwingend eingebaut werden, da es von ihm später leider nichts mehr zu sehen gibt. Es gibt aber die Möglichkeit im vorderen Bereich der Motorabdeckung Klappen auszusägen, sodass ein wenig Einblick gewährt wird.

Der Rahmen mit den Klarsichteilen enthält die Windschutzscheiben, die alternativ aber auch aus dünner Plastikfolie ausgeschnitten werden können. Die anderen Klarteile sind für die Kameralinsen gedacht.

Photoätzteile

Eine von beiden Platinen mit Photoätzteilen ist hauptsächlich zur Detaillierung im und um das Cockpit herum gedacht. Diese enthält Gurte für den Pilotensitz, Hebel für die Motorsteuerung, zu faltendes Magazin für die Munition des Heck MGs und weiteres.

Lackiermasken

Mit den Lackiermasken lassen sich die Windschutzscheiben (innen und außen) und die Felgen der Fahrwerke abkleben. Diese sind aus hauchdünnen, selbstklebenden Plastikmaterial (Montex Mask ?), welches mir persönlich nicht so zusagt. Mir wären die „gelben“ Masken lieber, da sie besser kleben und sich geringfügig auch auf dem Bauteil schieben lassen. Eine weitere Maske, mit der die Ziffer 15 lackiert werden ist für die obere Tragfläche der Bemalungsvariante  der USAS 91st Aero Squadron bestimmt.

Bauanleitung

Die DIN-5 große Bauanleitung ist aus hochwertigen Papier und farbig gedruckt. Diese zeigt Klipp und Klar, wo was hingehört, so dass keine Fragen offen bleiben. Falls es optionale oder alternative Bauteile zu verbauen gibt, wird eindeutig darauf hingewiesen. Die innerhalb eines Schrittes zu verbauenden Teile sind jeweils farblich hervorgehoben.

Bei den Farbangaben wird kein bestimmter Hersteller angeben, sondern die Farben ausgeschrieben. Hier muss sich der Modellbauer selbst einige Gedanken machen, wo er z.B. „French Eoru“ herbekommt oder selbst anmischt.

Auch die Angaben zu Verspannung sind vorbildlich.

Decals und Markierungsoptionen

Der Decalbogen ist sauber und im Register gedruckt, mit lassen sich insgesamt fünf verschiedene Maschinen ausstatten.

Es ist auch noch ein kleiner Korrektursatz mit dabei.

Fazit

Auf der Verpackung des Kits steht geschrieben „High Quality 1/48 Scale Model Kit“, ein Blick in die Schachtel bestätigt dies Behauptung. Der Schachtelinhalt ist auch für den ambitionierten Modellbauer mehr als zufriedenstellend, die Detailverliebtheit und deren Ausführung sucht seinesgleichen. Von GasPatch habe ich bereits die Henschel gebaut, dessen Passgenauigkeit war hervorragend, deshalb gehe ich davon aus, dass dies bei der Salmson genauso ist. Sehr empfehlenswert.

Steckbrief