In einer Wiederauflage mit zwei Decalvarianten ist die Ni-11 nun wieder in der Weekend Edition erhältlich. Die Bausatzform stammt aus dem Jahr 2001.
Geschichte
Die Nieuport 11, auch als Nieuport Bébé, von den Briten als Nieuport Baby oder Nieuport Scout bezeichnet, war ein 1915 von der Firma Societé Anonyme des Établissements Nieuport entwickeltes französisches Jagdflugzeug, das im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde. Das Flugzeug war ein leichter Doppeldecker und sollte die veralteten Morane-Saulnier L und LA im Kampf gegen die sogenannte „Fokker-Plage“ (Fokker Scourge) ablösen: 1915 hatten die deutschen Luftstreitkräfte mit den Fokker-Eindeckern die Luftherrschaft über der Westfront errungen. Der Hauptvorteil der Fokker war das synchronisierte Maschinengewehr, das durch den Propellerkreis feuern konnte und damit dem Piloten mit dem Steuerknüppel das direkte Zielen auf den Gegner ermöglichte, ohne durch den Propeller behindert zu werden. Die Alliierten verfügten jedoch noch nicht über diese Technik, so wurde das Lewis- oder Hotchkiss-MG auf die obere Tragfläche montiert. Dieses war ähnlich effektiv wie das Fokker-MG, musste allerdings aufgrund eines Magazins von nur 47 Patronen immer wieder umständlich nachgeladen werden. Einige Flugzeuge wurden zusätzlich mit Le-Prieur-Raketen zur Ballonabwehr ausgerüstet. Die Nieuport 11 besaß einen 59 kW (80 PS) leistenden Gnôme-Rhône-Umlaufmotor. Ihre beiden Tragflächen waren über V-Stiele verbunden. Die untere Tragfläche war nach hinten versetzt und wesentlich schmaler; sie maß nur etwa die halbe Fläche der oberen Tragfläche. Im Gegensatz zu den Fokker-Eindeckern, die über Tragflächenverwindungen gesteuert wurden, setzte Delage Querruder ein.
Quelle: Wikipedia
Bausatz
Die Schachtel enthält zwei Rahmen aus Plastikspritzguss mit 72 Bauteilen, ein Klarsichtteil für den Windschutz, einen Decalbogen für zwei Markierungsvarianten und natürlich die Bauanleitung.
Die Bauteile sind trotz ihres Alters sauber ausgeformt und versenkte bzw. erhabene Details sehr scharf ausgebildet. Es gibt durchaus einige wenige, aber nicht sehr tiefe Sinkstellen im Plastik, die aber leicht egalisiert werden können, leichtes überschleifen reicht in der Regel aus. An den Kleinteilen muss etwas Grat versäubert werden, der von der Trennnaht der Formenhälften stammt, das ist aber eigentlich bei jedem Bausatz, eines jeden Herstellers nicht anders. Der Bau beginnt mit dem Cockpit, das bereits alles soweit erforderliche enthält, der Pilotensitz besteht leider aus einem massiven Plastikteil, dem die charakteristische Lochung in der Lehne fehlt. Für die Darstellung der Instrumente und Sitzgurte gibt es Decals. Die Tragflächen sind einteilig, mit fein ausgeprägten und keineswegs übertriebenen Rippenbögen, die Steuerflächen sind fest angegossen, wer diese ausgelenkt darstellen möchte, muss zur Säge greifen. Der Umlaufmotor wird aus zwei Bauteilen zusammengesetzt, wer möchte kann diesem noch Zündkabel spendieren, allerdings verschwindet er fast vollständig unter der Motorhaube. Von den Motorhauben gibt es drei Stück, hier gilt es die richtige auszuwählen, die Wandstärke des Bauteils ist aber etwas zu dick. Der Modellbauprofi wird sie wohl etwas dünner schleifen. Die Passgenauigkeit ist recht gut und aufgrund der Abwesenheit von Photoätzteilen ist der Zusammenbau recht schnell bewältigt. Die Zeitbremse dürfte dann bei der anschließenden Verspannung entstehen, die aber bei der Ni-11 noch im Rahmen bleibt. Wie die Strippen gezogen werden müssen wird in der Bauanleitung auf zwei Bildern gezeigt. Als willkommene Beigabe enthält ein Spritzling noch eine Pilotenfigur, die aus drei Bauteilen zusammengesetzt wird, über die Farben zur standesgemäßen Bemalung muss sich aber selbst einen Kopf machen, in der Bauanleitung fallen sie unter die nicht benötigten Bauteile und finden so keine weitere Erwähnung.
Decals und Markierungsoptionen
Der Decalbogen wurde von Eduard selbst hergestellt und ist sauber und im Register gedruckt. Die Decals sind glänzend, das kommt dem Modellbauer zu gute, sofern er vor dem aufbringen der Decals das Modell mit glänzendem Klarlack versieht.
Es lassen sich zwei Maschinen markieren:
- flown by Lt. Armand de Turenne, Escadrille N.48, 1916
- flown by Sgt. Raoul Lufbery, Escadrille N.124, 1916
Fazit
Die Doppeldecker von Eduard sind meiner Meinung mit die besten Bausätze auf dem Markt, so haben auch etwas ältere Wiederauflagen ihre Daseinsberechtigung und sind absolut auf der Höhe der Zeit. Die Weekend Edition verzichtet auf Ätzteile, die aber zugekauft werden können, sodass der Bau recht zügig von statten geht, die Verspannung ist nicht arg kompliziert. Mit der Be´be´ sollten auch Einsteiger im Modellbau von WW I-Flugzeugen gut zurechtkommen.
Steckbrief
- Bausatz: Nieuport Ni-11 Weekend
- Form: Wiederauflage – Decalvariante
- Hersteller: Eduard
- Art.Nr.: 8422
- Markierungsoptionen: 2
- Maßstab: 1:48
- Material: Plastikspritzguss
- Erscheinungsdatum: Mai 2016
- UVP-Eduardshop: 17,25
- Link zum Hersteller: -Klick-