Eduard bringt uns aus seinem Formenfundus eine Wiederauflage als Decalvariante des WWI Eindeckers auf den Basteltisch. Erstmalig war das Flugzeug bei Eduard 1994 erhältlich, wurde aber 2004 komplett überarbeitet, bzw. eine neue Gussform erstellt.
Geschichte
Der Typ N basierte auf dem von Morane-Saulnier entworfenen Vorkriegsmodell Morane-Saulnier G und war ursprünglich als Sportflugzeug für Rennwettbewerbe konzipiert. Das Flugzeug erreichte aufgrund seiner guten Aerodynamik hohe Geschwindigkeiten, war wegen seiner sensiblen Steuerung jedoch nicht leicht zu beherrschen. Diese erfolgte durch Flügelverwindung statt durch die üblichen Querruder. Hinzu kam eine sehr hohe Landegeschwindigkeit. Das Flugzeug war jedoch sehr wendig. Die Bewaffnung bestand aus einem fest montierten, nach vorne durch den Propeller feuernden Maschinengewehr, bei den Briten meist ein Vickers- oder Lewis-7,7 mm MG, bei den Franzosen einem Hotchkiss- oder St. Étienne-7,9 mm-MG. Damit der Propeller beim Feuern nicht beschädigt wurde, schützte man die Blätter mit stabilen Ablenkblechen, welche die Geschosse vom Propeller seitlich abprallen ließen. Diese Technik war bereits bei der Morane-Saulnier L eingesetzt worden, jedoch der Technik des mit der Propellerwelle synchronisierten Maschinengewehrs deutlich unterlegen.
Quelle: Wikipedia
Bausatz
Schaut man sich die Rahmen aus Plastikspritzguss an, fällt die recht überschaubare Teilezahl auf. Man sollte den Bausatz aber nicht unterschätzen, da hier vieles wieder mit den Photoätzteilen wettgemacht wird. Das Plastik ist sauber ausgeformt, mit scharfen Strukturen wo sie benötigt werden, und dezenteren da wo die Stoffbespannung an Rumpf und Tragflächen angedeutet wird. Der Bau beginnt klassisch mit dem Cockpit, welches im Verbund mit dem Motor zusammen in den Rumpf eingesetzt wird. Spätestens bei Einbau der Bewaffnung muss man sich für eine Bemalungsvariante entschieden haben, da hier unterschiedliche MG-Typen verbaut werden sollen. Die Propeller-Blätter sind bereits am Spinner angegossen, das erschwert etwas die Bemalung, ist aber nicht unlösbar. Für die Verspannung gib es auf einem Blatt der Bauanleitung entsprechende Hinweise. Eduard hat auf der Ätzteileplatine dafür auch Spannschlösser vorgesehen, welche allerdings recht Eindimensional aufwarten. Wem das nicht ausreicht muss sich auf dem Zubehörmarkt umsehen, GasPatch Models bietet hier unterschiedliche Typen an.
Photoätzteile
Die kleine Platine enthält, teilweise schon farbig vorbedruckte Bauteile für das Cockpit, jedoch keine für die Skalen der Bordinstrumente. Diese werden per Decal dargestellt, was jedoch ausreicht. Weitere entfallen auf die beiden MG´s, deren Munition, Bleche, Steuerung, usw.
Lackiermasken & Film
Wie bei Eduard üblich gibt es Masken für die Felgen der Fahrwerksräder. Aber auch für das Höhen und Seitenleitwerk sind welche dabei, damit der Außenrand sauber und scharf mit der Airbrush lackiert werden kann.
Zur Nachbildung der Windschutzscheibe liegt dem Bausatz eine Klarsichtfolie in zwei unterschiedlichen Varianten bei.
Decals und Markierungsoptionen
Die Decals wurden in Tschechien, sauber und ohne Versatz, abgedruckt. Es sind sechs verschiedene Markierungsvarianten verfügbar.
Fazit
Der erste Blick in die Schachtel weist auf einen schnell fertigzustellendes Modell hin, man sollte das aber nicht unterschätzen, da hier vieles in Photoätzteilen umgesetzt ist. Für den erfahrenen WWI Flugzeugmodellbauer sicherlich kein Problem, sollten Neulinge bereits einige Erfahrung mit Photoätzteilen haben. Sehr empfehlenswert.
Steckbrief
- Bausatz: Morane Saulnier Type N
- Hersteller: Eduard
- Art.Nr.: 8095
- Markierungsoptionen: 6
- Maßstab: 1:48
- Material: Plastikspritzguss + PE-Teile
- Erscheinungsdatum: Juli 2020
- Preis: UVP Eduard 14,80€
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