Geschichtliches
Während des spanischen Bürgerkrieges, vom Juli 1936 bis März 1939, sammelten “heimlich” deutsche Piloten ihre ersten Kampferfahrungen in der „LegionCondor”.
Denn die Legion Condor war eine verdeckte Operation, das heißt eine ohne deutsche Uniformen oder Hoheitszeichen operierende Einheit der deutschen Wehrmacht im Spanischen Bürgerkrieg. Sie wurde 1936 unter strengster Geheimhaltung ins Leben gerufen, griff in alle bedeutenden Schlachten ein und hatte entscheidenden Anteil am Sieg der Putschisten unter General Franco über Spaniens demokratisch gewählte Regierung. Ihre Existenz wurde bis 1939 geleugnet. Die Legion Condor errichtete die erste Luftbrücke, führte den ersten massiven Luftkrieg der Geschichte gegen die Zivilbevölkerung eines europäischen Landes und verübte die ersten Verbrechen der Wehrmacht.
Bekannt wurde die Legion Condor insbesondere durch die völkerrechtswidrige Bombardierung und Zerstörung Guernicas am 26. April 1937, das zu einem weltweiten Symbol für Terror mittels Luftkrieg gegen eine wehrlose Zivilbevölkerung wurde.
Um General Franco im spanischen Bürgerkrieg zu unterstützen, verlegte Deutschland ab 1936 sogenannte „Freiwillige“ nach Spanien, die dort mit deutschen Maschinen für General Franco fliegen sollten.
Zu den verwendeten Flugzeugtypen gehörten unter anderem die:
- Junkers Ju 52
- Junkers Ju 87
- Fieseler Fi 156
- Messerschmitt Bf 109
- Heinkel He 51
- Heinkel He 111
Während der Einsatzzeit bei der Legion Condor sammelten Piloten wie z.B. Adolf Galland und Werner Mölders ihre ersten Erfahrungen im Luftkampf, die sich ab 1939 als äußerst wertvoll erweisen sollten.
In der Legion Condor dienten insgesamt 26.116 deutsche Soldaten, von denen 315 fielen. 96 Maschinen der Legion gingen während des Bürgerkrieges verloren, wobei lediglich 40 Maschinen im Kampf zerstört wurden.
Zum 80ten Jahrestag der ersten Einsätze der „Legion Condor“ stellt Eduard eine neue “Limited Edition“ im Handel bereit. Dieses Set wird aus der Hauseigenen Bf 109 E und der He 51 von Roden zusammen gestellt. Mit den zwei bekanntesten Maschinen, die in der Legion Condor auf der deutschen Seite flogen, hat Eduard hier ein tolles Set für die Modellbaufans der Legion zusammengestellt.
Die Heinkel He 51B-1 – Roden
Für die Heinkel He 51 liegen insgesamt fünf Spritzlinge in grauem Plastik und ein kleiner Spritzling für die Klarsichtteile bei. Die Oberflächendetails wie Gravuren und Nieten sind fein ausgeführt und wirken sehr stimmig.
Da die obere und untere Tragfläche Stoffbespannt waren hat die Darstellung der Rippenstruktur recht gut getroffen. Eine Motornachbildung ist in dem Bausatz nicht enthalten was aber auch nicht unbedingt von Nöten ist. Hier und da finden sich auch ein paar wenige Sinkstellen im Kunststoff.
Dank einem kleinen Ätzteilefilm kann man nun quasi mit Eduard Hilfe die He 51 verfeinern und ihr ein ansehnliches Instrumentenbrett verpassen.
An manchen Bauteilen muss man etwas mehr verputzen da sich teilweise auch etwas Gussgrat an den Bauteilen befindet. Auch bei den Klarsichtteilen ist Gussgrat zu finden und die Windschutzscheibe wirkt verkratzt und schlierig. Mit Hilfe von Schleifpapier und etwas Future bekommt sie aber ein ansehnliches Äußeres.
Messerschmitt Bf 109 E-1 bzw. E-3
Die Bausätze der Bf 109 E1 und E3 sind zwar schon einige Jahre auf dem Modellbaumarkt und dürfte den meisten Modellbauern schon bekannt sein.
Dem Bausatz liegen zwei Spritzlinge mit Tragflächen bei wobei man beim genaueren Hinsehen die unterschiedlichen Beulen der Flügelunterseite erkennt. Dies sind zum Bau der Version E1 oder zum Bau der Version E3 nötig.
Die feinen Gravuren und Details begeistern einen auch nach Jahren immer noch und zeigt mit welchen Aufwand Eduard seine Modelle fertigt.
Die Vorflügel liegen dem Modell bereits herausgetrennt bei somit können sie schön im Ausgefahrenen zustand dargestellt werden. Die Querruder und das Seitenruder können ebenfalls eingeschlagen dargestellt werden.
Der Zusatztanks, das ETC 500 oder die Bomben werden beim Bau nicht benötigt und bereichern somit die Grabbelkiste. Im Gegensatz zur He 51 verfügt die Bf 109 auch über eine Motornachbildung, die zur Darstellung einer Wartungsszene einlädt.
Die Klarsichteile für die Kabinenhaube sind absolut schlierenfrei und erlauben die Darstellung in geöffnetem oder geschlossenem Zustand.
Ätzteile und Decals
Wie bei jeder Limited Edition spendiert Eduard seinen Käufern eine volle Bausatzbox. So gehören Ätzteile für beide Maschinen, fertig zugeschnittene Maskierfolie und ein hervorragender Decalbogen zum Standartzubehör dieser Box.
Der Decalbogen aus dem Hause Cartograph lässt einem die Wahl zwischen vier He 51 und vier Bf 109, die da wären:
- He 51B-1, Oblt. Hannes Trautloft, 2. J/88, Ávila, Spain, Fall 1936
- He 51C-1, Adolf Galland, 3. J/88, Calamocha, Spain, Spring 1938
- He 51B-1, Harro Harder, 1. J/88, Battle of Brunete, Spain, July 1937
- He 51B-1, Stabsarzt Dr. Heinrich Neumann, Medical Battalion San/88, Spain, 1938
- Bf 109E-1, Oblt. Siebelt Reents, Staffelkapitän 1. J/88, León, Spain, Spring 1939
- Bf 109E-3, Oblt. Hans Schmoller-Haldy 3. J/88, Spain, 1938
- Bf 109E-3, 2. J/88, Catalunyan Front, Spain, Early 1939
- Bf 109E-3, Lt. Kurt Sochatzy, 3. J/88, Spain, Spring 1939
Für die Bf 109 liegt noch ein extra Decalbogen mit Wartungshinweisen bei, die He 51 muß leider ohne auskommen.
Die farbige Bauanleitung ist, wie bei Eduard üblich, klar strukturiert und beginnt mit dem Bau der He 51. Obwohl Eduard ja eigentlich große Erfahrung mit Doppeldeckern aus dem ersten Weltkrieg hat fehlt hier leider ein Verspannungsplan für die Heinkel.
Fazit
Für die Fans der frühen deutschen Luftwaffe ein Tolles Bausatzset zum fairen Preis.
Steckbrief
- Limited Edition – Dual Combo
- Maßstab: 1:48
- Eduard Art.Nr. 1140
- Erscheinungsdatum: März 2016
- UVP: 41,25 €
Vielen Dank an die Firma Eduard für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!