Heinkel He-280 V3 / 1:72 / RS Models 92149

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RS Models bzw. Robert Schneider aus der Tschechischen Republik widmet sich den Flugzeugmustern die von den großen Bausatzherstellern eher vernachlässigt werden. In typischen Short-Run Plastikspritzguss ist dann so manches Schmuckstück zu erstehen, so auch hier mit der Heinkel He-280.

Geschichte

Der Erstflug der He 280 V 1 fand bereits am 22. September 1940 mit dem Werkpiloten Schäfer in der Erprobungsstelle Rechlin statt. Die He 280 V1 wurde dabei als Segelflugzeug im Schleppflug erprobt, da die Fertigstellung der HeS-8-Triebwerke noch nicht abgeschlossen war. Pilot der Schleppmaschine He 111 war Hans Deutschmann, während die geschleppte He 280 von Flugbaumeister Paul Bader gesteuert wurde. Bader flog die antriebslose He 280 V1 nach deren Ausklinken in 4000 m Höhe problemlos zum Heimatflugplatz zurück.

Die Triebwerke HeS 8 A der He 280 wurden unter einer He 111 erprobt, erreichten jedoch nie die Serienreife. Zunächst war eine Serienfertigung von neun V-Mustern und eine daran anschließende A-1- bzw. B-1-Serie (aus der V3) mit 300 Flugzeugen geplant. Dazu trugen auch die guten Ergebnisse der Erprobung der V2 und V3 bei. Hier ergaben sich aber erstmals Probleme. Die Heinkel-Werke waren mit der He-111-Produktion ausgelastet und die ins Auge gefassten Siebel-Werke waren dieser Aufgabe nicht gewachsen. Heinkel legte inzwischen seinen Entwicklungsschwerpunkt aber auf einen Strahlbomber (P 1068) und verfolgte die He 280 gegen die ohnehin modernere Me 262 nur noch halbherzig.

Die He 280 erhielt als erstes Flugzeug der Welt einen Schleudersitz. Mit diesem wurde am 13. Januar 1943 auch der erste Notausstieg in der Luftfahrtgeschichte durchgeführt, als bei einem Probeflug in Rechlin Flugkapitän Schenk seine Maschine mit dem Schleudersitz verlassen musste. Er landete unverletzt mit dem Fallschirm, während die führerlose Maschine noch zwei Platzrunden flog und dann in einem Wald abstürzte.

Bei der Erprobung der He 280 traten Probleme bei höheren Fluggeschwindigkeiten durch Schwingungen am Leitwerk auf. Um die Fluggeschwindigkeit auf über 800 km/h zu steigern, wären größere Änderungen an der Zelle notwendig gewesen. Ein Nachteil war auch die fehlende Pfeilform der Tragflächen, wie sie die Messerschmitt Me 262 aufwies. Diese konnte dadurch eine höhere kritische Machzahl als die He 280 erreichen.

Quelle und weitere Informationen: Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Heinkel_He_280Bausatz

Bausatz

Der komplette Packungsinhalt ist einer Plastiktüte zusammengefasst, hier hätte ich mir für die Decals und Klarsichteile eine zusätzliche Verpackung gewünscht, damit diese vor Kratzern geschützt wären. Die 45 Bauteile sind auf grauen Spritzgussrahmen gehalten, zwei weitere, aus Klarsichtmaterial, entfallen auf die einteilige Cockpitkanzel und den Landescheinwerfer. Die Bauteile sind überwiegend recht sauber, ohne Sinkstellen ausgeformt. Überwiegend deshalb, weil bei einen Triebwerksschaufelrad die Spitze eingefallen ist und bei den Felgen der Hauptfahrwerksräder ist der Guss etwas unsauber. Das lässt sich jedoch leicht beheben bzw. vernachlässigen. Die Linien der Blechstöße auf Rumpf und Tragflächen sind sehr fein, scharf und natürlich versenkt. Die Auswerferstempel sind allerdings recht prägnant und müssen z.B. in den Innenseiten der Tragflächen sauber entfernt werden, damit diese passend verklebt werden können. Ansonsten sind diese an später nicht mehr sichtbaren Stellen platziert. Die Detaillierung bleibt bei Short-Run bekanntermaßen etwas auf der Strecke, so auch hier. Das Cockpit besteht rustikal aus einem Cockpitboden, dem Pilotensitz, einem Steuerknüppel und einem Instrumentenbrett. Strukturen auf den Rumpfinnenseiten im Cockpitbereich gibt es keine, auch keine Decals für das Instrumentenbrett. Das Instrumentenbrett verfügt aber über feine erhabene Strukturen die durch Pinselarbeiten entsprechend hervorgehoben werden können. Die Sitzgurte sollte man noch ergänzen. Auch die Fahrwerksschächte kommen ohne weiteres Innenleben daher, die Fahrwerksbeine selbst sind wieder gut modelliert. Optional können die Fahrwerke in offenem oder geschlossenem Zustand dargestellt werden, als weitere Option kann das Höhen und Seitenruder entweder in V-Form oder als Doppelleitwerk verbaut werden. Zu erwähnen sie noch, das alle Teile ohne Passhilfen miteinander werden müssen. Über die Passgenauigkeit vermag ich noch nichts zu sagen da dies mein erster RS-Kit. Bislang konnte ich aber nichts erkennen, was eventuell nicht durch Spachteln und Schleifen behoben werden kann. Die Bauanleitung befindet sich auf einem beidseitig bedruckten s/w DIN-A4 Blatt, bleibt aber aufgrund der wenigen Bauteile recht übersichtlich.

Decals und Markierungsvarianten

Die Decals machen eine erstklassigen Eindruck, sie sind glänzend, scharf, und versatzfrei gedruckt. Es lassen sich damit drei fiktive Einsatzmaschinen in Tarnfarben und der Prototyp in RLM02 markieren. Die Farbangaben beziehen sich auf kein Farbprogramm eines Herstellers sondern sind namentlich in Tschechisch und Englisch ausgeschrieben. Die Tarnfarben sind aber zusätzlich noch in RLM angegeben. Auf dem Kartonrücken sind Markierungen mit den Platzierungen der Decals farblich aufgeführt

  • He-280 V3, Sommer 1941
  • He-280 A, 3./JG300, 1944 (what if)
  • He-280 A, 14./JG4, 1944 (what if)
  • He-280 A, 4/JG51, 1944 (what if)

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Fazit

Ein typischer, aber besserer Short-Run-Kit mit einem Vorbild das man eher selten zu sehen kommt, erinnert ein wenig an die Modelle von HUMA. In Sachen Detaillierung kann sich der Modellbauprofi sicher noch austoben. Für meine Begriffe ist die Detaillierung in diesem Maßstab noch ausreichend, bzw. kann einiges mit einfachen Mitteln aufgepeppt werden. Für den fortgeschrittenen Modellbauer empfehlenswert.

Steckbrief

  • Bausatz: Heinkel He 280 V3
  • Maßstab: 1:72
  • Material: Plastikspritzguss (short-run)
  • Anzahl Bauteile: 47
  • Markierungsvarianten: 4
  • Hersteller/ Art.Nr: RS Models 92149
  • Erscheinungsdatum: 2014
  • UVP:  22€
  • Link zum Hersteller: -klick-

 

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