Heinkel He 219 “Uhu” / 1:32 / Revell 04666

Original / Geschichte –

Die Heinkel He 219 „Uhu“ war ein zweimotoriger Nachtjäger des Flugzeugherstellers Heinkel. Als erstes Flugzeug der Luftwaffe war die Maschine serienmäßig mit Schleudersitzen für die zweiköpfige Besatzung ausgerüstet. Die He 219 war mit einem Lichtenstein-Bordradargerät ausgestattet und wurde im Zweiten Weltkrieg ab Juni 1943 eingesetzt.

Vom Beginn ihrer Entwicklung 1940 an wurde die He 219 als erstes Flugzeug der Luftwaffe explizit als Nachtjäger entworfen.

Durch die gute Flugstabilität, das Bugradfahrwerk und das doppelte Seitenleitwerk war die He 219 auch unter den für Nachteinsätze typischen schwierigen Bedingungen sicher zu handhaben.

Taktisch erwies sich der Mangel an deutschen Hochleistungsmotoren als Nachteil. Obwohl die Leistung der He 219 die der anderen deutschen Standard-Nachtjäger übertraf und sie mit großem Erfolg gegen die schweren Bomber der Royal Air Force eingesetzt wurde, war sie nicht schnell genug, um mit der als Bomber und später in zunehmendem Maße ebenfalls als Nachtjäger eingesetzten deHavilland Mosquito mithalten zu können. Zwar hatten He-219-Prototypen bereits 1943 einige Mosquito-Bomber abgeschossen, aber neuere Versionen der Mosquito mit leistungsgesteigerten Motoren waren zu schnell für die He 219.

Um ein Abfangen der Mosquito-Bomber zu ermöglichen, wurde daher eine leichtgewichtige Kleinserie mit Höhenmotoren und geringerer Bewaffnung aufgelegt (He 219 A-6), die 650 km/h in 12.000 m Höhe erreichen konnten. Mit dieser Kleinserie stellten sich auch Erfolge gegen diese schwer abzufangenden Schnellbomber ein.

In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1943 flog Major Werner Streib gemeinsam mit seinem Bordfunker Fischer den ersten Fronteinsatz mit einem He-219-Nachtjäger, wobei er innerhalb kurzer Zeit fünf schwere britische Bomber vom Typ Avro Lancaster abschoss. Beim anschließenden Landeanflug auf den Fliegerhorst Venlo (Niederlande) kam es aufgrund beschlagener Scheiben, eines Instrumentenschadens und eines Fehlers an der Landeklappenarretierung zu einer Bruchlandung, wobei die Maschine in mehrere Teile zerbrach. Die Besatzung blieb dabei unverletzt.

Die He 219 hatte für die Piloten einen großen Vorteil gegenüber den herkömmlichen Nachtjägern: In allen anderen Flugzeugen wurden sie durch das Mündungsfeuer der eigenen Waffen geblendet. Durch die Anordnung der Bordwaffen mehr als zwei Meter hinter und unter der Pilotenposition wurde eine Blendung vermieden.

Die Maschine wurde in den Heinkel-Werken Rostock-Marienehe und Wien-Schwechat/Heidfeld produziert. Insgesamt wurden 276 bzw. 286 Serienflugzeuge und vier Prototypen der He 219 gebaut.

[Quelle: Wikipedia]

Bausatz

Die Heinkel He 219 „Uhu“ entstammt bei Revell neuen Bausatzformen und ist in den Versionen A2, A5 oder A7 baubar. Zeitgemäß sind die Oberflächen mit fein ausgeprägten Details und versenkten Blechstößen versehen. Das Cockpit mit Instrumentenbord, Seitenkonsolen, Visiereinrichtung und Funkerkonsole ist ausreichend detailliert, bietet aber in diesem Maßstab jede Menge Raum für weitere Detaillierungen. Die Klarsichtteile sind sauber und ohne Schlieren gegossen, wobei die unterschiedlichen Ausführungen je Variante von Revell berücksichtigt worden sind. Die Landeklappen und Ruder an den Tragflächen sowie dem Heckleitwerk sind separat ausgeführt. Das Fahrwerk ist ebenfalls für diesen Maßstab hinreichend dargestellt und bietet ebenfalls Raum für weitere Detaillierungen.

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Mit den zugehörigen Abziehbildern lassen sich folgende Ausführungen bauen:

Heinkel He 219A-7 der 3./NJG 3 in Grove, Dänemark, im April 1945
Heinkel He 219A-2 der 1./NJG 1 in Westerland/Sylt, im April 1945
Heinkel He 219A-7 der 1./NJG 1 in Westerland/Sylt, im April 1945
Heinkel He 219A-5 des Stab I./NJG 1 in Münster-Handorf, im Januar 1945

Die Ausführung A-2 war mit dem DB 603A Motor mit 1850PS ausgerüstet.

Die Ausführung A-5 war eine Variante der Ausführung A-2. Anfänglich ebenso mit dem DB 603A Motor ausgestattet, wurde sie dann aber mit dem DB 603G Motor mit bis zu ca. 150PS Leistungssteigerung umgerüstet. Diese Steigerung wurde wiederum durch eine Stufenkanzel zunichte gemacht.

Die Ausführung A-7 war ein Höhennachtjäger, geplant mit dem Jumo 222 Triebwerk, die jedoch verspätet geliefert wurden. Die Erprobung erfolgte mit den V-Mustern V25 bis V27 im Dezember 1944. Gegen Ende des Krieges wurden in Wien noch sechs Stück produziert, von denen mindestens eine Maschine mit DB 603G an die Truppe (I./NJG 1) ausgeliefert wurde.

Die Decals sind versatzfrei und sauber, aber leider auf einem zu matten Trägerfilm gedruckt.

Bei der Bauanleitung könnte sich Revell etwas mehr Mühe geben. Befinden sich doch ziemlich viele Bauschritte dicht gedrängt nebeneinander und man muß schon aufpassen, wo man sich gerade befindet. Ein etwas größzügiger ausgelegter Bauplan wäre an dieser Stelle hilfreicher.

Fazit:

Mit der Heinkel He 219 im Großmaßstab 1:32 ist Revell wieder mal auf der Gewinnerseite, und das zu einem unschlagbaren Preis gegenüber Hasegawa, Trumpeter und Co.!

Aus dem Karton gebaut erhält man ein ansehnliches, beeindruckendes und vor allem ein großes Modell der He 219 Uhu.

Und für den ambitionierten Modellbauer bietet der Bausatz eine hervorragende Basis um zu Säge, Skalpell und Feile zu greifen und jede Menge Metall, Resin und zusätzliches Polystyrene in Form von weiteren Details zu verbauen. Die Zubehörindustrie steht bestimmt schon in den Startlöchern…

Zum Schluß, wer noch Inspiration für einen „Eagle Owl“ in 1:32 nötig hat, sollte den ausgezeichneten Flieger-Comic von Romain Hugault „Le Grand Duc“ einmal lesen bzw. ansehen.

Steckbrief:

  • Maßstab: 1:32
  • Hersteller/ Art.Nr. Revell 04666
  • Erscheinungsdatum: Oktober 2012
  • UVP: 49,99 €

 

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