He 280 – Heinkel´s weltweit erster Strahlbetriebener Jäger

Zur Geschichte der He 280

Die Heinkel He 280 war ein zweistrahliges Jagdflugzeug des deutschen Herstellers Heinkel und absolvierte seinen Erstflug mit Strahltriebwerken am 30. März 1941 (He 280 V2). Wie könnte es da schöner sein ein passendes Modell auf unserer Seite zu präsentieren.

Dieses Modell ist jetzt nicht unbedingt der Hingucker schlechthin, besonders weil nicht sehr bekannt, denn die Heinkel He280 steht, was den Bekanntheitsgrad angeht, weit hinter der Messerschmitt Me262.

Ferner kennt man die He280 nur in einem Einheitsgrau in RLM02 über alles, was auch nicht gerade das Interesse bei den Modellbauern fördert. Schaut man sich jedoch die Bilder der V3 genauer an, erkennt man sehr gut die verwitterte Lackierung im Bereich Cockpit, Rumpf, Triebwerksgondeln und Leitwerk.

Immerhin handelt es sich bei der He280 um den ersten strahlbetriebenen Jäger der Welt, geriet jedoch, was den Maßstab 1:48 angeht, fast komplett in Vergessenheit (zwar war die He178 das erste Flugzeug mit Strahltriebwerk, jedoch war dies ein reines Versuchsflugzeug und nicht wie die He280 ein Jäger, welcher in Serie gehen sollte).

Was kann hinzugefügt werden?

Laut Bauplan sind die Innenschalen des Cockpits nackt und ohne “Leben”, lediglich der Sicherungskasten steuerbordseitig soll Bestandteil dieses Flugzeugs gewesen sein. Da ich nicht der Meinung bin, dass dies so war sind beidseitig diverse Sheetmaterialien sowie Bleidraht zum Einsatz gekommen um dem Cockpit etwas mehr pep zu geben.

Auch die Bodenwanne ist mittels Sheet aufgewertet und im Nachgang durch einen Quickboost Steuerknüppel für die Bf109 ergänzt worden.

Folglich kommt es zur Bemalung, Eduard gibt hier Schwarzgrau an, was höchstwahrscheinlich ein RLM66 sein soll. Ich bin Jedoch der Meinung, dass die Cockpitinnenfarben der He280, wie die Außenfarben auch, in RLM02 gehalten waren. Zwar war die V3 erst im Januar ´43 mit den Strahltriebwerken Flugklar, jedoch wurde die V1 bereist 1940, zum Zeitpunkt als die Cockpits noch in RLM02 gehalten waren, ohne Triebwerke geflogen. Sicher wurden weitere V-Muster zu diesem Zeitpunkt bereits gebaut, was auch die Gestaltung des Cockpitinneren in RLM02 für mich wahrscheinlich macht. Die beiden Seiteninstrumente sind daher von mir in RLM02 mittels Vallejo angemalt worden. Der Rest der Innereien erhielt daher ein RLM02 aus der Airbrush mit Hilfe von Gunze-Sangyo.

Ergänzungen und Anpassungsarbeiten

Ist der Rumpf einmal zusammen und die Klebenähte verspachtelt habe ich Nietreihen entlang sämtlicher Blechstöße angebracht. Hierzu diente mir ein Rändelrad aus dem Nähereibedarf sowie die Tools aus der „Rosie the Riveter“ Reihe.

Die Flügel sind im hinteren Bereich, wie üblich bei eduards ersten Bausätzen, zu dick und mussten abgeschliffen werden. Anschließend bekamen auch die Flügel sowie das Leitwerk Nietreihen mit Hilfe oben genannter Utensilien entlang der Blechstöße angebracht.

Das Leitwerk musste im Bereich der Rumpfverbindung mit Hilfe von Acrylputty ausgebessert werden, da im Original in diesem Bereich gebogene Bleche verarbeitet wurden. Ein weiteres Detail der V3 waren Abdeckbleche welche auf die Mündungsöffnungen am Vorderrumpf angebracht wurden. Die V3 war Ursprünglich mit MG151 erprobt, welche jedoch später wieder ausgebaut und die Mündungsöffnungen mittels Platten abgedeckt wurden.

Eine Farbe, viele Ansichten

Sieht man sich Bilder der V3 genauer an erkennt man diverse Verwitterungen im Lack, was möglicherweise bedingt durch die Wetterverhältnisse herrühren könnte.

Ferner sind teilweise unterschiedliche Farbnuancen der Abdeckungen zu erkennen, was durchaus darauf zurückzuführen ist, dass während der Erprobung diverse Bauteile ausgetauscht wurden. Auch gibt es eine Bilderreihe, auf welcher Techniker auf der Maschine sitzend und stehend mittels Zugmaschine über das Rollfeld gezogen werden. All dies sind Indizien dafür, dass diese Maschine nicht blitzeblank sauber dargestellt werden kann, sondern der Einsatz diverser Verwitterungstechniken durchaus ihre Berechtigungen haben.

Erster Schritt bei der Lackierung ist das Vorschattieren in Weiß und Grau wodurch bereits erste Schatten erzielt werden. Auch hat man die Möglichkeit eventuelle Fehler an Fügestellen zu entdecken um diese frühzeitig zu korrigieren.

Sind nun alle Fehler eliminiert kann mit der finalen Farbe begonnen werden, hierzu nutze ich eine Airbrush von Harder&Steenbeck mit einer 0,2mm Düse/Nadel um das RLM02 hauchdünn aufzutragen. Dieses lackiere ich von Blech zu Blech mal mit mehr, mal mit weniger Druck und arbeite mich somit Schritt für Schritt vom Bug bis zum Heck durch.

Durch das hauchdünne auftragen der Farbe scheint das Pre-Shading noch gut durch, was jedoch beabsichtigt ist um auch nach Abschluss der nachgehenden Arbeiten etwas davon zu erahnen.

Im Anschluss verwendete ich mehrere Filter aus hochverdünnten Ölfarben um die vorangegangenen Arbeiten etwas zu entschärfen und die Bleche ein wenig voneinander abzuheben, auch diverse Schlieren sind hier bereits angedeutet worden.

Um den Decals einen adäquaten Untergrund zu ermöglichen wird das gesamte Modell, wie üblich, mittels Gunzes Mr. Metal Primer lackiert und im Nachgang diese damit versiegelt um sie vor den folgenden Arbeiten zu schützen.

Filter und leichte Gebrauchsspuren mittels Chipping müssen nun dem übrigen Modell angepasst werden um eine Einheit mit den restlichen Bereichen zu bilden.

Mit dem lackieren des seidenmatten Lackes über das gesamte Modell neigt sich die Lackierung dem Ende entgegen, wobei je nach Ermessen und Geschmack nun ein wenig an der Verwitterung nachgearbeitet werden kann. Leichte Gebrauchsspuren sowie Wasserrückstände und feine Ölspuren können nun auf dem seidenmatten Untergrund angebracht werden, da dieser im Gegensatz zu glänzendem Untergrund besser geeignet ist.

Fazit

Eduards Wiederauflage der Heinkel He 280 mit hinzugefügten Ätzteilen sowie neuen Decals erinnert an ein fast vergessenes Flugzeug.

Umso Interessanter ist es daher eine solche Augenweide in der Vitrine stehen zu haben und die Geschichte des Weltweit ersten Strahlbetriebenen Jagdflugzeuges zu erfahren, welches letztendlich den Wettbewerb zugunsten der heute viel bekannteren Messerschmitt Me 262 abtrat.

Da sie jedoch mittlerweile vielen so unbekannt ist war es mein Wunsch diese Maschine unbedingt zu bauen und sie für die Leser interessant darzustellen.

Ihre einfarbige Oberflächengestaltung, windschnittige Symmetrie, damals unbekannte und absolut neuartige Technik hat mich dazu veranlasst die Hürden dieses doch etwas älteren Modells meistern zu wollen.

Heute bin ich froh, dieses ursprünglich langweilig erscheinende Projekt angenommen zu haben, denn das Ergebnis spricht für sich und hat seinen Platz neben all den Farbenfrohen und Weltbekannten Flugzeugen aus dieser Zeit redlich verdient.

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