Geschichte

Die Halifax war einer der berühmtesten Bomber der Royal Air Force während des 2. Weltkriegs und flog über 47.000 Einsätze über Deutschland. Die Version Mk.III mit Bristol Hercules Sternmotoren zeigte gegenüber der früheren Ausführung (RR Merlin) eine überaus starke Verbesserung in der Flugleistung. Diese Variante kam ab 1943 zum Einsatz. Halifax Bomber fungierten auch als Schleppflugzeuge bei der Operation in der Normandie und Arnheim, sowie beim Absetzen von Agenten hinter den feindlichen Linien. Obwohl es bei der Entwicklung viele Probleme gab und die Halifax immer von der Lancaster überschattet war, erwies sie sich schließlich als bekanntester Bomber der Alliierten während des Krieges. Die Halifax Mk. III war mit 8 Browning MG’s sowie einem Vickers MG bewaffnet und konnte 5.900 kg Bomben laden. Die einzige komplett restaurierte Original-Halifax steht im National Air Force Museum of Canada in Trenton, Ontario.
(Quelle: Revell)

Bausatz

Nach der Neuentwicklung eines Halifax Mk.I/II Bausatzes, bringt Revell nun im 4. Quartal offiziell auch eine MK.III Variante auf den Markt. Nicht auf dem Karton ersichtlich, mit den Plastikteilen des Bausatzes kann man auch eine Mk.VII und eine MK.V Variante bauen. Wobei letztere nicht in den Bemalungsansichten der Bauanleitung erscheint! Das Modell kommt im Maßstab 1:72 und wird in der klassischen Schüttelbox geliefert. Der Karton beinhaltet insgesamt 9 Spritzlinge (!), davon sind die beiden Gußäste mit den Propellern und den Rädern doppelt vorhanden. Zusätzlich liegt im dem Karton, wie bereits oben genannt, auch eine ausführliche Bauanleitung und ein kleiner Decalbogen dem Bausatz bei.

                                                                                                                                                               Die mir vor- liegenden Spritz- linge sind sauber hergestellt und enthalten keine Schwindestellen oder Schwimm-häute. Da der Halifax Mk.I/II ( – klick – ) hier schon einmal besprochen wurde, möchte ich mich in erster Linie auf die Mk.III spezifische Komponenten konzentrieren. Diese sind in einem zusätzlichen Gussast beigelegt. Die Hercules Sternmotroren sind Revell sehr gut gelungen.

                                                                                                                                                                Alle Proportionen passen und selbst das Teil mit den Treibstoff-leitungen ist gut gelungen. Zwar scheinen diese etwas zu kräftig ausgefallen zu sein, dies fällt jedoch bei dem zusammen gebauten Motor nicht weiter auf. Die Luftzubringung auf der Oberseite eines jeden Motors ist Bestandteil der Aussenverkleidung und damit ebenfalls geteilt. Hier könnte nach dem Zusammenbau der Motoren Verkleidung gegeben falls etwas Nacharbeit nötig sein. Das Abgasrohr gefällt mir sehr gut, auch wenn es fast einen Tick zu klein ausgefallen ist. Sehr gut haben mir auch die Glasteile für die Gefechtstürme gefallen!

                                                                                                                                                                Diese sind sauber hergestellt und etwas besser als bei der MK.I/II ausgefallen. Das bezieht sich in erster Linie auf den Turm auf der Oberseite. Dieser schieb mir bei der MK.I/II etwas zu klein ausgefallen. Die Frontglasscheibe ist in einem Stück hergestellt und kann, nach der Aufbringen eines Adapterplastikteils, an den Rumpf aufgebracht werden. Positiv ist mir auch aufgefallen das das Front MG in mehreren Teilen montiert werden kann. Dies hat den Vorteil, daß der Lauf erst ganz am Ende montiert werden kann! Top mitgedacht!
Das Heckleitwerk wurde auch geändert, gegenüber der MK.II. Die Teile sind sauber hergestellt und haben filigrane Strukturen.
Die umfangreiche Bauanleitung führt in 91 Schritten zum fertigen Modell, wobei Bemalungsansichten für folgende Varianten dargestellt sind:

Handley Page Halifax B Mk.III, No.424 Squadron, Royal Canadian Airforce, Skipton-on-Swale, England, Dezember 1944

Handley Page Halifax B Mk.VII, No.644 Squadron, Tarrant Rushton, England, April 1945

Als Farbempfehlung warden selbstverständlich die Revell-Farben empfohlen, wobei dann bei einigen Farben gemischt werden muss. Wer vor einigen Jahren das Revell Farben Set der Royal Airforce gekauft hat, der hat es natürlich etwas leichter beim Lackieren.
Auch wenn die Bauanleitung mir besser als bei der MK.I/II Variante gefällt, ist den Entwicklern ein kleiner Fehler unterlaufen. In den Arbeitsschritten 87 und 88 wird von einer Mk.V Variante gesprochen. Für diese Glider Tug Variante liegt dem Bausatz auch das Frontteil bei. Irritieren ist jedoch, daß diese Variante sonst in der Bauanleitung überhaupt nicht auftaucht. Denn die Halifax Mk.V Serie 1 flog mit Merlin Motoren, was man der Bauanleitung nicht entnehmen kann. Generell wir in der Bauanleitung darauf hingewiesen, daß die Teile für die Merlins nicht benötigt werden. Dies läßt den Schluß zu, daß vielleicht in der Zukunft noch eine Halifax Mk.V von Revell auf den Markt kommen wird.

Ein kleiner Decalbogen für die MK.III und Mk.VII Variante rundet den Bausatz ab. Die Decals sind sauber hergestellt und fehlerfrei gedruckt.

Fazit

Auf den ersten Blick ist Revell hier wieder ein toller Bausatz von hoher Qualität gelungen. Wer allerdings bereits einige der letzten Lancaster und den letzten Halifax von Revell gebaut hat, der wird beim Zusammenbau der beiden Rumpfhälften etwas vorsichtiger herangehen. Waren doch bei den oben genannten Modellen die Interior Aufnahmeplatte etwas zu Breit ausgelegt. Bei den Decals hätte ich mir eine Variante mit Bemalung der Heckleitwerke gewünscht. Ein Viermot mit Heckleitwerk „schreit“ förmlich danach. Positiv sind die Teile für die Halifax Mk.V Variante. Auch wenn Revell für den Mk.V keine Decals anbietet, gibt es im Internet mittlerweile einige Händler (siehe hier und hier), welche für diese Variante Nassschiebebilder anbieten. Alles in allem ist der neue Halifax Mk.III Bausatz von Revell eine gelungene Innovation und macht Appetit auf mehr!

Steckbrief

• Modell: Handley Page Halifax B Mk. III/VII
• Maßstab: 1/72
• Revell Artikelnr.: 04936
• Anzahl Teile: 257
• Erscheinungsdatum: IV. Quartal 2015
• UVP: 29,99 €
• Link zum Hersteller: – klick –

Wir danken der Firma Revell für das Besprechungsmuster!