GUNN´s BUNNY / 1:72 / Eduard 2139 Limited Edition

Eduard schnappt sich Hasegawas B-25J Mitchell zum zweiten Mal, veredelt diese mit PE- und Resinteilen und veröffentlicht daraus eine limitierte Auflage mit dem Titel GUNN´s BUNNY. Wobei mit GUNN nicht etwa die Bewaffnung gemeint ist, sondern Paul Irvin Gunn, auf dessen Anregung die B-25 zu einem schwerbewaffneten Flugzeug umgebaut wurde, damit dieses dann Tieffliegereinsätze absolvieren konnte.  Als Nebentitel der Box wird dann auch „B-25 J Strafers in the Pacific and CBI“ angegeben, was den Zweck und Einsatzort der B-25 etwas näher beschreibt. (CBI = China, Burma, India Theater)

Geschichte

Die North American B-25 „Mitchell“ war ein zweimotoriger mittelschwerer Bomber des US-amerikanischen Herstellers North American Aviation. Der Prototyp mit der Werksbezeichnung NA-62 flog erstmals am 19. August 1940. Im Zweiten Weltkrieg wurden von 1941 bis 1945 insgesamt 9.984 B-25 produziert. Der Typ erhielt zu Ehren des Generals Billy Mitchell (1879–1936) den Beinamen Mitchell. Die Luftstreitkräfte der USA (USAAF), Großbritanniens, Australiens, Chinas, der Niederlande und der Sowjetunion setzten B-25 ein.

Quelle: Wikipedia

Bausatz

Im Karton befinden sich sieben Rahmen aus grauen Plastikspritzguss, ein Rahmen mit den Klarsichtteilen, zwei Platinen mit Photoätzteilen, Fahrwerksräder aus Resin, Lackiermasken, vier Polycaps, die Bauanleitung und zwei Decalbögen. Die Plastikteile stammen aus den Formen von Hasegawa und bereicherten 2003 erstmalig die Basteltische. Das Plastik ist sauber ausgeformt mit ein wenig Grat, bedingt durch die Trennung der Formenhälften. Die versenkten bzw. erhabenen Gravuren, wo notwendig, sind randscharf ausgeführt. Sinkstellen gibt es an den Rumpfhälften bei den Positionierhilfen.

Der hier vorliegende Bausatz wird mit der massiven Nase ausgeliefert, die mit acht 12,5mm MG´s ausgestattet ist. Recht ungewöhnlich für Hasegawa ist das schon gut ausgestattete Cockpit und der weiteren Innenräume. So sind zum Beispiel auf dem Gestühl schon anmodellierte Gurte vorhanden, wenn auch nur die Beckengurte. Kein Problem. Eduard hilft hier mit den PE-Teilen kräftig nach. Wobei der Einbau der PE-Teile, gerade im vorderen Bereich, Aufgrund der Enge etwas kniffelig wird. Ansonsten birgt der komplette Zusammenbau des Fliegers keine großen unangenehmen Überraschungen, solide Hasegawa-Qualität halt.

Erwähnenswert ist noch, dass zum Anbau der Tragflächen in den Rumpfhälften eine entsprechend große Vertiefung modelliert ist. Hier lassen sich die Tragflächen auf die im Rumpf eingebauten Holme schieben und die Flügelwurzeln verschwinden randlos im Rumpf.

Die Motoren sind etwas einfach gehalten, verschwinden aber soweit gänzlich unter den Cowlings. Die Millimeterpolizei bemängelt, dass die Form etwas missraten und die vordere Öffnung im Durchmesser zu klein geraten ist. Da das nur schwer zu korrigieren ist, muss man sich auf dem Zubehörmarkt umschauen.

Der Bombenschacht bleibt laut Bauanleitung geöffnet, im Bausatz sind zur Bestückung zwei schwere Bomben vorgesehen. Die MG´s die am Rumpfbug in den äußeren Gondeln untergebracht sind, sind nur für eine der zehn möglichen Markierungsvarianten vorgesehen.

Beim Zusammenbau des Rumpfbugs bitte nicht das Gewicht vergessen, damit der Vogel auch auf seinen Rädern stehen bleibt. Im Gegensatz zu der Variante mit Glasbug, ist aber hier bei der verkleideten Nase genug Platz.

Photoätzteile

Dem Bausatz liegen zwei PE-Platinen bei. Mit den bereits farbig vorbedruckten Bauteilen lässt sich das Cockpit gut ausstatten. Sie enthält die Hauptinstrumente, Sitzgurte, Ruderpedale und weitere Bedienelemente.

Auf der zweiten Platine befinden sich Cockpitseitenwände, die Zündkabel der Motoren, Bodenbleche, Fadenkreuze für die MG´s, Antennen und weiteres.

Resinbauteile

Eduard spendiert der Mitchell noch einen Satz Fahrwerksräder aus Resin. Die sind im belasteten Zustand dargestellt, sehen einfach klasse aus und verfügen über eine Passhilfe, damit diese in der richtigen Stellung angebaut werden.

Lackiermasken

Mit den Lackiermasken lassen sich sämtliche Klarteile passgenau abkleben. Gerade für die kleinen Scheiben der Kabinenhaube ist dies eine willkommene Hilfe. Natürlich sind auch welche für die Fahrwerksräder mit dabei.

Da bei einigen Markierungsvarianten für die Noseart´s eine Grundlackierung vorgenommen werden muss, legt Eduard noch weitere Masken mit bei, damit die Umrandungen sauber mit den Decals abschließen können.

Decals und Markierungsoptionen

Die Decals sind nach dem neuen Eduard Standard mit obenliegenden Trägerfilm gefertigt. Sie sind sauber gedruckt und hauchdünn, und passen sich auch ohne Weichmacher sehr gut an die Oberflächen an. Das Aufbringen der Nosearts, die die komplette Bugnase bedecken dürfte eine Herausforderung werden. Abgesehen davon, dass diese ja glatt anliegen sollen, sind hier auch noch die acht MG´s im Weg. Bei den unterschiedlichen Blautönen der Korkaden handelt es nicht etwa um Fehldrucke, sondern hier möchte Eduard, optional einzusetzen, unterschiedliche Verwitterungszustände darstellen.

Ein weitere Decalbogen enthält sämtliche Wartungshinweise. Wer Ätzteile nicht mag kann hier auf die Decals für die Hauptinstrumente und Seitenkonsolen zurückgreifen.

Der Bausatz bietet zehn verschiedene Flugzeuge in oder Pazifikszenario, mit Lackierungen in Neutral Grau/ Olive Drab oder Naturmetall zur Auswahl an.

Fazit

Das Plastik des Bausatzes ist schon etwas betagt, aber durchaus noch auf der Höhe der Zeit und kann hauptsächlich durch die Eduard Beigaben gegenüber dem viel neueren Airfix Modell punkten. Zehn verschiedene Markierungsoptionen sind auch eine Hausnummer. Die Passgenauigkeit ist sehr gut, ums Spachteln kommt man aber dennoch an vereinzelten Stellen nicht herum. Alles in allem, sehr empfehlenswert.

Steckbrief

  • Bausatz: GUNN´s Bunny (B-25J Mitchell)
  • Hersteller: Eduard
  • Art.Nr.: 2139
  • Markierungsoptionen: 10
  • Maßstab: 1:72
  • Material: Plastikspritzguss + PE- & ResinTeile
  • Erscheinungsdatum: August 2022
  • Preis: ca.50 – 60 €
  • Link zum Hersteller: -klick-

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