Fw-190 A -5 / 1:72 / Eduard 70116 ProfiPack

EDU70116_Fw190A-5_PP_art

Nach der Erstausgabe vor genau einem Jahr ist die Focke Wulf A-5 nun wieder in einer unveränderten Wiederauflage erhältlich.

Geschichte

Die Focke-Wulf Fw 190 „Würger“[1] ist ein deutsches Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs. Die bei Focke-Wulf in Bremen unter der Leitung von Chefkonstrukteur Kurt Tank entwickelte Maschine wurde ab 1941 von der Luftwaffe als zweiter Standardjäger neben der Messerschmitt Bf 109 verwendet. Bis zum Kriegsende wurden rund 19.500 Fw 190 in verschiedenen Versionen produziert. Auf der Grundlage der Erfahrungen, die das Entwicklungsteam rund um Oberingenieur Blaser mit der Erprobung der Fw 190 A-3/U1 gesammelt hatte, war man bei Focke-Wulf zu der Erkenntnis gelangt, dass die zunehmende Bewaffnung der Fw 190 den Schwerpunkt der Maschine verlagert hatte – eine Tendenz, die sich unter dem Vorzeichen zukünftig gewünschter Bewaffnungsoptionen noch verstärken würde. Blaser beschloss aus diesem Grund, den Motor der Fw 190 durch eine Verlängerung des Motorträgers um 15 cm nach vorne zu verlagern – eine Änderung, die mit dem Produktionsbeginn der Fw 190 A-5 eingeführt und für alle nachfolgenden Untervarianten der Fw 190 A beibehalten wurde. Durch diese Maßnahme stieg die Rumpflänge der A-5, die ab November 1942 die A-4 auf den Montagebändern ablöste, auf 9,00 m. Äußerlich ebenfalls leicht erkennbar war die Verkleidung der bislang verwendeten sehr einfach gestalteten Kühlschlitze durch verstellbare Kühlklappen, mit deren Hilfe der Pilot die Temperatur des Motors exakt steuern konnte.

Weitere Veränderungen der A-5 gegenüber der A-4 betrafen vor allem die Ausstattung, wie beispielsweise einen neuen elektrisch betriebenen künstlichen Horizont, ein verbessertes Höhenatemgerät sowie die umfassende Verwendung des FuG 25a für die Freund-Feind-Kennung (IFF). Die im hinteren Rumpf untergebrachte Funkausrüstung wurde etwas nach hinten versetzt und die Wartungsklappe, die auf der linken Rumpfseite den Zugang zu Funkgeräten und anderen Ausrüstungsgegenständen ermöglichte, wurde vergrößert. Weitere Änderungen des Flugrahmens ermöglichten der Fw 190 A-5 die Aufnahme zahlreicher Umrüstsätze beziehungsweise Rüstsätze. Die Zahl der produzierten Fw 190 A-5 belief sich auf insgesamt 680 Maschinen.

Im Herbst 1943 wurde eine Fw 190 A-5 (W.Nr. 157347) zum V45-Prototyp umgebaut, welcher der Erprobung des GM-1-Systems diente. Bei diesem System führte die Einspritzung von Distickstoff-Oxydul (Lachgas) durch die damit verbundene Zuführung von Sauerstoff zu einer kurzfristigen Leistungssteigerung des Motors in großen Höhen. Dieses System wurde später in dem Rüstsatz R-4 standardisiert. Eine weitere Fw 190 A-5 (W.Nr. 410230) wurde im Dezember 1943 zum V34-Prototyp umgebaut, mit dem der für die Varianten A-9 und A-10 vorgesehene BMW 801 F mit einer geplanten Leistung von 2400 PS erprobt werden sollte. Es lässt sich jedoch nicht nachweisen, dass der entsprechende Motorenprototyp BMW 801 V85 jemals in der genannten Maschine eingebaut und erprobt wurde.

Ein weiteres Mittel zur Leistungssteigerung, das unter anderem (neben einigen A-4-Erprobungsträgern) mit der Fw 190 A-5 getestet wurde, war das C-3-Einspritzsystem. Ursprünglich entwickelt insbesondere für die F- und G-Varianten der Fw 190, die ihre Einsätze oft in geringen Höhen – in denen das GM-1-System nicht angewendet werden konnte – und mit großen Außenlasten flogen, sollte es eine Antwort auf die zunehmende Gefährdung der Jagdbomber durch das Fortschreiten der technischen Entwicklung der gegnerischen Jagdflugzeuge ab Mitte 1942 sein. BMW und Focke-Wulf entwickelten dabei ein kombiniertes System aus erhöhtem Ladedruck (1,65 ata statt 1,42 ata bei 2700/min. in Bodennähe) und zusätzlicher Kraftstoffeinspritzung zur Leistungssteigerung des Motors in Höhen bis 1000 m. Die zusätzliche Einspritzung von C-3-Kraftstoff war nötig, da die Höchstfördermenge der Einspritzpumpe des BMW 801 D bei maximalem Ladedruck nicht mehr ausreichend war (der Mehrbedarf an Treibstoff bei zehnminütigem Einsatz des C-3-Einspritzsystems lag bei etwa 12 l). Durch diese kombinierten Maßnahmen ergab sich eine Leistungssteigerung auf ungefähr 2060 PS in Bodennähe.[20] Focke-Wulf erprobte das neue System ab dem 3. Juni 1943 mit der Fw 190 A-5/U8 (W.Nr. 1428) und verzeichnete in 200 m Höhe eine Steigerung der Spitzengeschwindigkeit um max. 37 km/h. Dieses Ergebnis deckte sich mit den erzielten Leistungen, welche die Erprobungsstelle Rechlin von Mai bis Juli 1943 mit insgesamt sechs mit C-3-Einspritzsystem ausgestatteten Fw-190-A-4- und A-5-Versuchsträgern erflogen hatte, die einen Geschwindigkeitszuwachs zwischen 30 und 45 km/h auswiesen. Damit erzielte das C-3-Einspritzsystem zu diesem Zeitpunkt bei geringerem Bauaufwand bessere Ergebnisse als das ebenfalls für den Einsatz in der Fw 190 vorgesehene MW-50-System. Zudem konnte Focke-Wulf nachweisen, dass das C-3-Einspritzsystem auch noch in Höhen von 8000 m zu einer spürbaren Leistungssteigerung beitrug, weshalb seine Verwendung über die Jagdbombervarianten der Fw 190 hinaus auch bei den Jagdflugzeugvarianten dieses Typs empfohlen wurde.[21] In welchem Umfang es jedoch tatsächlich zum Einsatz kam, lässt sich heute in Ermangelung entsprechender Dokumente nicht mehr feststellen.

Quelle und weitere Informationen bei: Wikipedia

Bausatz

Wie im ProfiPack von Eduard üblich enthält die Schachtel neben den Plastikbauteilen, der Bauanleitung und den Decals auch noch eine Photoätzteileplatine und Lackiermasken für die Klarsichtteile.

EDU70116_FW190A5_content

In der Schachtel befinden sich zwei neue Rahmen aus Plastikspritzguss, bei denen sich im Vergleich zur den bereits bekannten der A-8 Variante eigentlich nur die Form der Flügel geändert hat. Ein weiterer Rahmen enthält die Kleinteile und Unterscheidet sich nicht von denen für die A-8. Die Plastikteile sind sehr sauber ausgeformt und frei von Fischhäuten oder Sinkstellen. Die Darstellung der Nieten und Blechstöße auf Rumpf und Tragflächen sehr fein und ausgezeichnet wiedergegeben. Im Gegensatz zu manch anderen Bausätzen der 190 hat Eduard eine Detailfülle in die einzelnen Komponenten eingebracht, die mit den beiliegenden PE-Teilen noch weiter aufgepeppt werden können. So gibt es neben einem bis ins kleinste Detail ausgestattetem Cockpit, auch gut ausgestattete und Vorbildgetreue Fahrwerksschächte, ein Motorrelief soweit dieser von außen einsehbar ist und vieles mehr. Was sehr gefällt, sind die von Felgen und Reifen getrennt aufzubauenden Hauptfahrwerksräder, welches die Lackierung vereinfacht. Das Spornrad dagegen ist einteilig, aber dafür stabil ausgelegt  Optional kann die Kabinenhaube offen oder geschlossen dargestellt werden, entsprechende Alternativbauteile sind im Kit enthalten. Weitere Optionen entfallen auf die Zuladung, je nach Version bzw. Markierungsvariante können Zusatztanks oder Bomben angebaut werden. Die Steuerflächen der Flügel, Höhen und Seitenleitwerke sind zwar teilweise separat beigelegt, wer diese aber ausgelenkt zeigen möchte muss hier nacharbeiten. Die Bauanleitung zeigt klar, wie die Teile verbaut werden müssen, es gibt zusätzlich immer noch kleine Schaubilder, die korrekte Position oder Stellung der Baugruppen zeigen. Markierungsvarianten sind in farbigen Tarnschemen auf den letzten Seiten gezeigt. Für die Positionierung der Wartungshinweise gibt es eine extra Seite. Wie Eingangs schon erwähnt gibt es zwei neue Rahmen, die die Rumpfhälften, Trag- und Steuerflächen halten. Je nach Markierungsvariante wird davon aber nur einer benötigt.

Photoätzteile

EDU70116_Fw190A-5_PP_pe

Die kleine Platine ist teilweise farbig vorbedruckt und hauptsächlich zum Supern des Cockpits gedacht. Sie enthält neben den Gurten für den Pilotensitz natürlich auch das Instrumentenbrett und die Seitenkonsolen, nebst den Bedienhebeln. Desweiteren auch die Rundantenne, Einstiegsbügel und Scheren für die Fahrwerksbeine. Wer den Umgang mit Ätzteilen scheut, für den gibt es im Cockpitbereich für die Instrumente auch Decals, für den Rest dann halt etwas dickere Plastikteile. Allerdings leidet beim Einsatz der PE-Teile die Passgenauigkeit des Cockpits, wenn es später in den Rumpf eingesetzt wird, da diese etwas auftragen. Ach die Gurte des Pilotensitz müssen angepasst werden, damit dieser dann noch in die Wanne passt.

Lackiermasken

EDU70116_Fw190A-5_PP_mask

Für die Klarsichtteile sind im Bausatz auch die bewährten Lackiermasken enthalten. Dabei wurden beide Varianten der Schiebehaube berücksichtigt. Es werden abgesehen von den vorderen Scheiben aber nur die Ränder abgeklebt. Die Innenflächen muss man selbst mit Flüssigmaske oder Klebeband abdecken.

Decals und Markierungsoptionen

EDU70116_Fw190A-5_PP_Decals

Es gibt zwei Decalbögen, einer für die Markierungsvarianten und einer für die Wartungshinweise. Diese sind sauber und im Register gedruckt. Es lassen sich damit fünf verschiedene A-5er markieren.

EDU70116_Fw190A-5_PP_Stencils

  • W.Nr. 2594,  Maj. Hermann Graf, CO of JGr Ost, Bordeaux, France, Spring, 1943
  • Hptm. Walter Nowotny, CO of I./JG 54 Grünherz, Orel, Fall 19
  • W.Nr. 410055,  Uffz. Bernhard Kunze, 2./JG 1, The Netherlands, October, 1943
  • W.Nr. 7328,  Hptm. Dietrich Wickop, CO of II./JG 1, Woensdrecht, The Netherlands, May, 1943
  • Hptm. Egon Mayer, CO of III./JG 2 Richthofen, France, Spring 1943

EDU70116_Fw190A-5_PP_camo

Fazit

Von Ausstattung, Detaillierung und Formentreue m. M. nach beste Bausatz eine Fw-190 im Gentlemen-Maßstab und lässt die Konkurrenzprodukte (auch die von Airfix aus neuem Formenbau weit hinter sich). Eduard schnürt mit den Beilagen im ProfiPack wieder ein rundumsorglos Packet für den Bastler. Die Passgenauigkeit der Plastikteile ist hervorragend. Sehr empfehlenswert.

Steckbrief

  • Bausatz: Focke Wulf Fw-190 A-5
  • Unveränderte Wiederauflage von 2016
  • Hersteller: Eduard
  • Art.Nr.: 70116
  • Markierungsoptionen: 5
  • Maßstab: 1:72
  • Material: Plastikspritzguss + PE-Teile + Lackiermasken
  • Erscheinungsdatum: Februar 2017
  • UVP-Eduard: 18,75 €
  • Link zum Hersteller: -Klick-

Comments are closed.