Geschichte
Die Korvetten der “Flower”-Klasse werden für immer mit der Schlacht im Nordatlantik verbunden bleiben, wenn sie auch während des Zweiten Weltkrieges auf allen Kriegschauplätzen zum Einsatz kamen. Neben anderen Geleitfahrzeugen trugen gerade sie die Hauptlast des Kampfes gegen die deutschen U-Boote. Die Geleitschiffe entstammen der Zusammenarbeit zwischen der Royal Navy und der Smiths Dock Company, die 1938 über eine erfolgreiche Konstruktion für ein gewerbliches Walfangschiff namens Southern Pride verfügte. Das Hauptmerkmal dieser Konstruktion lag darin, dass sie der Handelsschiffspraxis folgte, sich leicht in zahlreichen kleinen Werften bauen ließ und dass ihre Maschinen in zivilen Werften gehandhabt werden konnten. 60 Korvetten der “Flower”-Klasse wurden vor Ausbruch des Krieges bestellt, weitere 81 bis Ende 1940. Das erste Schiff wurde nach 5 ½ Monaten am 24.01.1940 fertig gestellt. Alle weiteren konnten in nur 23 Tagen gebaut werden. Nachdem die Entscheidung gefallen war, die Korvetten nicht mehr als Küstengeleitschiffe, sondern auf den Großmeeren einzusetzen, waren zahlreiche Änderungen vorzunehmen. So erhielten die Schiffe einen geänderten Rumpf mit verlängertem Vorschiff, das ihnen besseren Schub und Ausladung als Schutz gegen den Seegang im Atlantik verlieh. Im Laufe des Krieges wurden die Korvetten unter anderem mit Radar, erhöhter und leistungsfähiger Flugabwehrbestückung (Fla-MG bzw. 2 cm Oerlikon Geschütze), mehr Wasserbomben und ab Ende 1941 mit der U-Boot-Waffe “Hedgehog” ausgerüstet. Während dieser Zeit wurden zudem zahlreiche Änderungen an den Brücken vorgenommen, um neue elektronische Geräte und Schutzvorrichtungen einzubauen. Mittlerweile erwies sich die “Flower”-Klasse als überaus seegängig, so dass sie von fast allen alliierten Seestreitkräften eingesetzt wurde (Gesamtanzahl 265 Stück). Als die deutschen U-Boote im Frühjahr 1942 ihr Operationsgebiet vor die amerikanische Küste verlegten, sah sich die US-Navy gezwungen, den Mangel an geeigneten Geleitfahrzeugen durch britische Korvetten auszugleichen. Es wurden 10 Korvetten an Amerika abgegeben, weitere 8 aus kanadischen Beständen. Technische Daten: Wasserverdrängung: 940 t / Maschinenanlage: Vierzylinder-Dreifachexpansion/Scotch-Kessel / Leistung: 2.750 WPS / Geschwindigkeit: 16 kn / Reichweite: 4.000 Meilen bei 12 kn / Besatzung: 47 Mann.
[Quelle: Revell 2012]
Bausatz
Der Bausatz ist der alte Bekannte aus den ursprünglichen Matchbox- Formen. Der Bausatz setzt sich aus 1214 !!!!! Teilen zusammen. Diese befinden sich auf 9 Spritzrahmen plus vier Rumpfteilen und zwei Decksteilen. Ausserdem befinden sich noch zwei Spindeln Garn, eine Ankerkette und ein Stück Folie zur Scheibendarstellung im Bausatz. Die Kunststoffteile sind verschiedenfarbig gespritzt. Soweit zum Grundbausatz, aber hier haben wir die Platinum Edition vorliegen und die hat es in sich. Ein komplettes bedrucktes selbstklebendes Holzdeck, eine riesige Photoätzplatine und 8 gedrehte Messingteile zur Darstellung der Bewaffnung und Masten. Der Bausatz ist riesig, 86 cm Rumpflänge. Auch die Anzahl der Teile ist beeindruckend. Die Detaillierung war 1982 ihrer Zeit angemessen gut aber eben nicht mehr heute, mit den Zusatzteilen wird das aber mehr als ausgeglichen. Die 2cm Oerlikon-Geschütze werden komplett aus Messing und Ätzteilen neu aufgebaut nur der Sockel ist der alte- besser geht nicht. Auch das Hauptgeschütz bekommt eine Ätzteil und Messing-Kur verpasst. Desweiteren sind auf der Ätzplatine alle Relingteile, Bullaugen und Türen vorhanden. Das Holzdeck ist gelasert und die nicht benötigten Ausschnitte müssen nur rausgelöst werden. Ein sauber und versatzfrei gedruckter Decalbogen liegt genau so bei wie ein auf Papier gedruckter Flaggensatz in Din A4. Es ist möglich zwei Varianten zu bauen : HMS Snowberry, Atlantischer Ozean 1943 und HMS Campanula, Altantischer Ozean 1942. Die Unterschiede beider Schiffe sind in Bauanleitung vermerkt aber nicht sofort zu enttdecken, besser die Variantenspezifischen Teile vor dem Bau auf der Anleitung makieren, da kann nicht viel schiefgehen. [nggallery id=282]Fazit
Hier liegt Revell mal wieder genau richtig- ein gesuchter Bausatz mit Optimalen Beigaben um ihn auf die Höhe der Zeit zu bringen. Ich selbst habe den Matchbox 1986 gebaut und die Oeriklon-Geschütze von zwei Airfix Vosper Booten benutzt- sowas ist nicht mehr nötig- zum Glück. Für seine Zeit ein absoluter Knaller hat er auch heute nichts an seinem Reiz verloren- die vergriffenen Wiederauflagen geben mir da wohl recht. Auch der Preis von 129.-€ ist aufgrund des gebotenen durchaus angemessen wenn nicht gar ein Schnäppchen ( die normale Revell Wiederauflage geht in der Bucht selten unter 100.-€ weg und den Original Matchbox können nur wenige bezahlen). Einzig hätte Revell noch die Bauanleitung für die zwei weiteren Matchbox Varianten (USS Saucy, HMS Bluebell) beilegen können. Aber auch so ist der Bausatz für Marinefreunde ohne Einschränkung zu empfehlen. Aufgrund der vielen Teile und der Ätzteile ist der Bausatz eher was für den fortgeschrittenen Modellbauer.
Steckbrief
* Bausatz: Flower Class Corvette- ex Matchbox
* Material: Polystyrol, Photoätz, Holz, Metall, Garn, Decals, Papier.
* Anzahl Teile: 1214
* Maßstab: 1/72
* Erscheiningsdatum: Dezember 2012
* Hersteller: Revell Art. 05112
* Preis: 129.-€
Wir Danken der Firma Revell für die Bereitstellung des Besprechungsmusters.