Nun ist auch die Nachtjägerversion der Messerschmitt Bf 110 G-4 in der kostengünstigeren Weekend Edition erhältlich.
Geschichte
Die Weiterentwicklung der Bf-110 wurde eigentlich mit der Version F abgeschlossen und sollte durch die Me 210 ersetzt werden. Aufgrund von Konstruktionsfehlern der Me 210 wurde die Weiterentwicklung der Bf-110 wieder aufgenommen. In der Version G-4 wurde ihr die Rolle eines Nachjägers zugedacht, um die Bomberschwärme über dem nächtlichen Deutschland aufzuhalten. Die hauptsächlichen Änderungen der G zu den Vorgängerversionen A-F bestanden in stärkeren Motoren DB605B, in der Kanzelverglasung bekam der Funker/Heckschütze ein eigenes Einstiegsfenster und sein MG wurde durch ein doppelläufiges MG 81 Z ersetzt. Desweiteren wurde die Panzerung der Windschutzscheibe auf 90mm erhöht. Die Nachjägerversion G-4 war das letzte Produktionsmodell und wurde von Januar 1943 bis Februar 1945 gefertigt. Die früheren Baulose waren mit vier MG17 in der Nase bewaffnet und mit dem FuG202 Radar ausgerüstet. In der Weiterentwicklung des Lichtenstein-Radars, bei der Truppe auch Hirschgeweih genannt, wurden nach dem FuG202, das FuG212 in Kombination mit dem FuG220 SN 2b, das FuG220 SN 2c alleine auf vier Basishalterungen, das FuG220 2d mit um 45 Grad gedrehten Antennendipolen, und das FuG218 in der Bf 110 G-4 eingebaut. Einige weitere Maschinen wurden noch mit dem FuG227 Passiv-Radarsystem ausgestattet. Als zusätzliche Bewaffnung kam noch die „schräge Musik“ zum Einsatz deren Platz im hinteren Cockpitabschnitt war. Weitere versionsspezifische Merkmale waren noch die FuG16 D/F Ringantenne auf dem Kanzeldach und die Flammenvernichter der Auspuffanlagen.
Bausatz
Die Bauteile sind weitestgehend identisch mit den bereits auf dieser Seite vorgestellten Bf110 von Eduard, es gibt aber neue Spritzrahmen die speziell für die G-Versionen bestimmt sind. So sind jetzt größere Motorgondeln, die Propeller mit den breiten Blättern und die Auspuffanlagen mit Flammenvernichtern berücksichtigt. Ein weiterer Spritzrahmen widmet sich komplett dem Lichtensteinradar FuG220. Das Cockpit ist entsprechend der G-4 Version abgeändert, im hinteren Bereich wird jetzt zusätzlich noch die „schräge Musik“ eingebaut. Die Passgenauigkeit der Baugruppen ist hervorragend, lediglich an den Flügelwurzeln ist etwas mehr Aufmerksamkeit erforderlich. Freilich sind die Lackiermasken und die Ätztteile wie im Profipack mitgeliefert, hier nicht enthalten, auch die Lehre zur Positionierung der Antennendipole ist nicht mit dabei.
Decals und Markierungsvarianten
Die Decals sind in gewohnt guter Eduard Qualität und sauber gedruckt. Entgegen den sonstigen Weekend Bausätzen, bei denen eine Markierungsversion aus dem Profipack übernommen wurde, gibt es hier eine weitere, neue Version, die in RLM76 überalles lackiert werden soll. Im Gegensatz zu den letzten Weekend Bausätzen gibt es auf dem Decalbogen wieder jede Menge Stencils, für deren Platzierung muss man allerdings den Bauplan des Profipacks zu Rate ziehen, der bei eduard.com heruntergeladen werden kann.
Bf 110G-4 Stab II./NJG1, Düsseldorf, Dezember 1944
Fazit
Eine weitere Auskopplung des sehr guten Bausatz der Messerschmitt Bf-110 in der Nachtjägerversion G-4. Ich habe bereits die E-Version im Rohbau fertig und muss sagen die Qualität der Bauteile und deren Passung ist hervorragend, für die G-4 wird mit Sicherheit dasselbe gelten. Bastelspaß pur. Man merkt deutlich das Eduard nicht nur mit Detailtreue und Passgenauigkeit wirbt, sondern dies auch konsequent in ihren neuen Produkten umsetzt. Eventuell sollte man sich überlegen, die einzeln erhältlichen Lackiermasken für die Cockpitkanzel zuzukaufen. Sehr empfehlenswert.
Steckbrief
- Bausatz: Messerschmitt Bf 110G-4 Weekend
- Maßstab: 1:72
- Kategorie: Plastikbausatz
- Hersteller/ Art.Nr: Eduard 7422
- Erscheinungsdatum: Dezember 2013
- UVP: 17,25€
- Link zum Hersteller: -klick-