Wie bei Eduard üblich werden alle Bausätze aus eigenen Formen zuerst als Profipack mit Ätzteilen und Klebemasken ausgeliefert, anschließend gibt es von den Bausätzen noch eine günstigere Auskopplung mit nur einer Markierungsvariante, ohne Ätzteile und Masken. So jetzt geschehen jetzt auch mit der Bf-110 G-2.
Geschichte
Die Messerschmitt Bf 110 war ein zweimotoriges Kampfflugzeug des deutschen Flugzeugherstellers Bayerische Flugzeugwerke AG (ab 1938: Messerschmitt AG). Es war ein zweimotoriger Ganzmetall-Tiefdecker mit zwei (später drei) Mann Besatzung der 1934 neugeschaffenen Gattung des Zerstörers. Der Erstflug der Bf 110 V1 erfolgte am 12. Mai 1936, bis 1945 wurden 5.760 Maschinen produziert.
Aufgrund ihrer im Vergleich zu den Feindflugzeugen starken Motorisierung und dem sich daraus ergebenden Geschwindigkeitsvorteil konnte sich die Bf 110 im Luftkrieg über Polen, Norwegen und Frankreich noch erfolgreich gegen die wendigeren einmotorigen Jäger der gegnerischen Luftwaffen behaupten. Spektakulär war ihr Erfolg am 18. Dezember 1939 über der Deutschen Bucht gegen einen Verband von 22 britischen Vickers Wellington-Bombern, bei dem die Jagdflieger des JG 77 fast die Hälfte der Bomber abschossen.
Aufgrund der deutschen Luftüberlegenheit kam die Bf 110 nicht nur als Jäger, sondern bereits frühzeitig als Aufklärer oder Schlachtflugzeug zum Einsatz.
Die anfängliche Einsatztaktik basierte darauf, in eine günstige höhere Position zu gelangen und, die starke Vorwärtsbewaffnung ausnutzend, von hinten kommend einen einmaligen Anflug auf das Feindflugzeug durchzuführen und hierbei den Abschuss zu erzielen. Misslang dies, so entzog sich die Bf 110 dem drohenden und für ein zweimotoriges Flugzeug nachteiligen Kurvenkampf durch Ausnutzung ihrer stärkeren Motorleistung. Um verstärkt in günstige Abschusspositionen zu kommen, praktizierten einige Bf-110-Verbände eine Einsatztaktik, bei der eine Bf 110 mit gedrosselten Motoren in relativ niedriger Höhe flog, während der Rest der Staffel deutlich höher flog. Drehte nun ein feindlicher Jäger auf das vermeintlich lahme Einzelflugzeug ein, stürzte sich der Rest der Staffel von oben auf den Gegner.
Quelle: Wikipedia
Bausatz
Die Bauteile, auf den sieben Rahmen aus Plastikspritzguss, decken sich mit dem Inhalt des bereits hier vorgestellten Profi Packs der Bf110 G-4. Freilich fehlt hier der Rahmen mit der Antennenanlage für die G-4. Diese sind ohne Verzug und sehr sauber gefertigt. Die Gravuren sind sehr fein und Detailreich und gut recherchiert. Das Cockpit ist für diesen Maßstab bereits sehr gut detailliert, es gibt immerhin ca. 20 Bauteile zum verbauen. Lediglich die Anschnallgurte der Bestuhlung sollten noch ergänzt werden. Für die Instrumente gibt es für diejenigen die die Details nicht mit dem Pinsel herausarbeiten möchten alternativ Decals. Die Cockpitkanzel besteht aus sechs Bauteilen, einschließlich der Frontpanzerung, und kann wahlweise geöffnet oder geschlossen angebaut werden. Hier hätte ich mir noch eine zusätzliche, komplett geschlossene Haube, aus einem Stück, gewünscht. Es soll ja auch Leute geben, die verschlossene Cockpits bevorzugen. Die Passgenauigkeit der einzelnen Bauteile ist hervorragend und die Baugruppen gut durchdacht. Man kann erkennen das sich Eduard beim Formenbau sehr viel Mühe gibt und auf Passgenauigkeit und Detailtreue sehr viel Wert legt.
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Decals und Markierungsvarianten
Mit den Decals, die neuerdings von Eduard selbst gedruckt werden, lässt sich eine Bf-110 G-2 mit dem Rüstsatz M1 (Unterrumpfwanne mit 2x MG151/20) und den W.Gr42 Raketenwerfen unter den Flügeln , wie sie auch bereits schon im Profi Pack vorgesehen ist, bauen. Der Decalbogen beschränkt allerdings sich auf das notwendigste.
Bf 110 G-2, 5./ZG 1, Wells, Austria, Winter, 1943-44
Fazit
Bei den Eduardschen Weekend Editionen von „abgespeckten“ Bausätzen zu reden, hört sich recht abwertend an und trifft auch nicht die Wahrheit, bekommt man doch dieselbe Kost wie bei jedem anderen Bausatz, in der Standartausführung eines beliebigen Modellherstellers. Es fehlt halt lediglich der Luxus von beigelegten Ätzteilen, Lackiermasken und eines bunt bedruckten Bauplans auf Hochglanzpapier, wie es bei den Profi Packs von Eduard Usus ist, um sich von anderen Herstellern abzuheben. Die Bf 110 von Eduard stellt auch in ihrer abgespeckten! Version in Sachen Detaillierung und Formentreue die Konkurrenz locker in den Schatten und ist ca. 11€ billiger als die Vollausstattung und lässt sich sehr gut bauen.
Steckbrief
- Bausatz: Messerschmidt BF-110 G-2 Weekend Edition
- Maßstab: 1:72
- Material: Plastikspritzguss
- Bauteile: 194
- Varianten: Eine
- Hersteller/ Art.Nr: Eduard 7421
- Erscheinungsdatum: August 2013
- UVP: 14,95€
- Link zum Hersteller: -klick-