Geschichte
Bereits im Frühjahr 1940, noch vor dem Frankreichfeldzug, beschloss das Konstruktionsteam der Bf 109 in Augsburg, den Entwurf der Maschine nach neusten Erkenntnissen und aerodynamischen Gesichtspunkten zu überarbeiten.
Im Zentrum stand dabei die Verwendung des neuen DB-601-E-Motors, der mit einer Startleistung von 1350 PS mehr Leistungen versprach. Der gesamte Vorderrumpf wurde umkonstruiert, so wurde unter anderem ein wesentlich größeren Propellerspinners konstruiert und somit ein nahtloser Übergang zum Rumpf geschaffen werden, der die Maschine auch deutlich eleganter erscheinen ließ.
Der Propeller wurde im Durchmesser verringert und bekam wesentlich breitere Blätter mit höherem Wirkungsgrad insbesondere in großen Höhen. Der Ladelufteinlass, der bei der F-0 zunächst noch eckig gestaltet war wie bei der E-Serie, hatte ab der F-1 einen kreisrunden Querschnitt, was den bestmöglichen Staueffekt gewährleistete.
Die Flächenkühler wurden ebenfalls umgestaltet und fielen nun wesentlich flacher und breiter aus. Zudem wurden sie zur Grenzschichtabsaugung benutzt. Dazu befand sich ein schmaler Luftkanal im Flügel um den Kühler herum. Von außen nur an dem kleinen Luftspalt in der oberen Kühlerklappe zu sehen.
Die Höhenflosse, die bislang (Typ109-E) abgestrebt war, wurde nun als freitragendes Teil ausgelegt, die Spindel zur Höhenflossentrimmung wurde verkleidet. Die Tragflächen bekamen runde Endkappen, die die Spannweite vergrößerten und die Flügelfläche leicht erhöhten. Zudem kamen statt der gewohnten Spalt-Querruder nunmehr Frise-Querruder zum Einsatz und die Spaltlandeklappen wurden durch Wölbungsklappen ersetzt.
Die Bf 109 F-4 wurde als Jäger (auch Trop) mit dem DB 601E ausgerüstet. Die Bewaffnung bestand aus 2 × 7,92-mm-MG 17 und einem 20-mm-MG 151/20.
Bausatz
Bereits bei der ersten Bf 109 G aus dem Jahr 2014 befand sich die F in der Royal-Class Box. Nachdem allerdings zu viele Fehler an der G Version gefunden wurden die F nie in der Bausatzserie aufgelegt.
Nachdem man nun zwei Jahre alle Fehler bearbeitet und behoben hat gibt es die -F- nun endlich in der Profi-Pack Version, bau bar sind die Versionen F-2 und F-4 allerdings beschränkt sich der Bausatz auf die F-4.
Im Großen und Ganzen gibt es beim Aufbau des Modells keine Unterschiede zur bereits bekannten G-6 oder G-5. Alle Teile sind ordentlich in einzelnen Tüten verpackt sodass auch nichts verrutscht und abbrechen kann. Die Kleinteile entsprechen denen der G Version. Rumpf, Flügel und Klarsichtteile sind speziell für die F angepasst und dementsprechend anders.
Die kleine teilweise farbig bedruckte Ätzteileplatine bringt den gewissen Feinschliff am Modell und verfeinert hier und da noch einige Bereiche wie Instrumententafel, Kühler oder die Bombenlasten.
Der von Eduard hergestellte Decalbogen für die Markierungen und die Wartungshinweise ist sauber und Versatzfrei gedruckt. Folgende zum Teil sehr Farbenkräftige Versionen die in Finnland/ Russland im Einsatz waren stehen zur Auswahl.
- Bf 109 F-4, W.Nr.7183, Hptm. Hans ‘Assi’ Hahn, III./JG 2, St. Pol, France, October 13, 1941
- Bf 109 F-4, W.Nr.7243, Oblt. Otto Kath, Stab/JG 54, Staraya Russa, Soviet Union, early December 1941
- Bf 109 F-4, W.Nr.13325, Oblt. Viktor Bauer, 9./JG 3, Shchigry, Soviet Union, June 1942
- Bf 109 F-4, Uffz. Hans Döbrich, 6./JG 5, Petsamo, Finland, September 2, 1942
- Bf 109 F-4/B, W.Nr.7629, Oblt. Frank Liesendahl, 10. (Jabo)/JG 2, France, June 1942
- Bf 109 F-4/trop, W.Nr.8693, Lt. Hans-Joachim Marseille, 3./JG 27, North Africa, February 1942
Fazit
Wie schon die G-4/ G-6 hat Eduard hier einen tollen Bausatz auf die Fahrwerksbeine gestellt. Mit vielen zusätzlichen Tuningoptionen (Brassin-Set´s und Ätzteilen) kann man Modellbautuning extrem betreiben.
Der Basisbausatz allein bietet allerdings auch ohne das, Modellbauspaß pur als Rundum Sorglos Paket.
Steckbrief
- Profi-Pack Bausatz
- Maßstab: 1:48
- Eduard Art. 82114
- Erscheinungsdatum: Oktober 2016
- UVP: 37,45 €
Vielen Dank an die Firma Eduard für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!