Avia B.534 IV. serie / 1:144 / Eduard 4453 Super44

Von Eduard gibt es in regelmässigen Turnus auch Bausätze im Maßstab 1:144, welcher von anderen Herstellern ja eher vernachlässigt wird, da die Tendenz zu immer größeren Maßstäben überwiegt. Nach einigen Ko-Ops mit Platz gibt es nun wieder einen Bausatz aus dem eigenem Haus, die Avia, die Erstmalig 2015 für unsere Basteltische verfügbar war.

Geschichte

Dieser für die 1930er-Jahre typische Jäger entstand aus dem wenig erfolgreichen Vorgängermodell Avia B-34 durch den Einbau eines neuen Motors. Der Konstrukteur František Novotný hatte zuvor Berechnungen für drei verschiedene Triebwerkskonstellationen durchgeführt, aber erst, als er einen Hispano-Suiza-12-Ybrs-Antrieb verwendete, entstand die eigentliche B-534, die in Anlehnung an das Ausgangsmuster anfangs die Kennung B-34.2 (ab September 1933: B-534.1) trug. Der Erstflug des ersten Prototyps, für dessen Bau die Zelle der Avia B-234 genutzt wurde, fand am 25. Mai 1933 mit Václav Kočí am Steuer statt. Der zweite Prototyp B-534.2 hatte bereits ein geschlossenes Cockpit, vergrößerte Ruder und ein verkleidetes Fahrwerk. Seinen Erstflug absolvierte er am 25. September 1933. So konfiguriert stellte das Flugzeug am 14. April 1934 mit 365,744 km/h über eine Strecke von drei Kilometern einen tschechoslowakischen Geschwindigkeitsrekord auf. Die Luftwaffe der ČSR bestellt daraufhin die ersten Serienexemplare, obwohl beide Prototypen kurz danach bei Bruchlandungen verunglückt waren. Ein immer wieder erwähntes, angeblich im Juli 1934 in Jugoslawien durchgeführtes Vergleichsfliegen zwischen den polnischen PZL P.8 und P.24 und der B-534.2 fand nie statt, denn Kočí stellte die Maschine dort lediglich statisch vor.

1. Prototyp der B-534

Am 17. Juli 1934 stimmte das Verteidigungsministerium de facto einer Serienfertigung zu und bestellte unter der Nummer č.j.1031-V/3 eine erste Serie von 34 Maschinen. Da das Verteidigungsministerium die B-534 jedoch auch von Letov und Aero bauen lassen wollte, was wiederum Avia ablehnte, legte man sich dort erst Anfang 1935 auf eine Gesamtlieferung von 147 Maschinen fest. Im Herbst 1935 konnten die ersten B-534, ausgestattet mit einem Avia-Ydrs-Triebwerk (Lizenz Hispano Suiza), an die Luftstreitkräfte übergeben werden. Die erste Einheit, die vollständig mit dem neuen Jagdflugzeug ausgerüstet wurde, war das in Hradec Králové stationierte 4. Fliegerregiment, das zwischen dem 8. Oktober 1935 und dem 14. Januar 1936 insgesamt 52 komplett ausgestattete B-534 erhielt.

Von 23. Juli bis zum 1. August 1937 fand in Zürich das internationale Flugtreffen statt, bei der die B-534 den zweiten Platz hinter der ebenfalls teilnehmenden Bf 109 in den Kategorien A (Internationaler Alpenrundflug) und C (Dreiergruppenflug) belegte.

Die B-534 war wendig, zuverlässig, gut zu fliegen und dank ihrer genieteten und geschraubten Stahlrohrkonstruktion auch für den Einsatz von Feldflugplätzen geeignet.

Es wurden insgesamt 566 Exemplare, nach anderen Quellen 584, in vier verschiedenen Serienausführungen gebaut.

Ende der 1960er-Jahre wurde im Reparaturwerk Trenčin unter Verwendung von Rumpf- und Tragflächenfragmenten und eines noch vorhandenen Motors ein maßstabsgetreuer Nachbau der 4. Serie realisiert, dessen Erstflug am 5. Juni 1975 stattfand. Er kann im tschechischen Flugzeugmuseum Prag-Kbely besichtigt werden.

Quelle: Wikipedia

Bausatz

Eduard hat überwiegend den Aufbau seiner 1:72er Modelle genutzt und entsprechend auf 1:144 verkleinert. Die Bauteile sind allesamt sauber ausgeformt mit feinen und scharf ausgeprägten Blechstößen. Auswerfer an ungünstigen Stellen waren keine zu sehen. Bei vielen Modellen in diesem Maßstab wird die Ausstattung des Cockpits gerne vernachlässigt, das ist bei der Avia aber nicht der Fall. Hier gibt es eine Steuerknüppel, anmodellierte Pedale, Pilotensitz und Instrumentenbrett. Die letzteren Beiden können mit Decals für Gurte und Instrumente noch verfeinert werden. Die Passgenauigkeit ist hervorragend, und auch die Montage der Tragflächen und des Fahrwerks ist kein Problem, dank der durchdachten Fertigungsweise der Bauteile. Angaben zur Verspannung des Doppeldeckers gibt es in der Bauanleitung keine, lediglich ein Hinweis, dass man sich diese von der Eduard Homepage herunterladen kann. Allerdings funktionierte die angegebene Adresse bei mir nicht.

Der Rahmen mit den Klarsichteilen enthält sämtliche Verglasungen für alle Varianten der Avia. Diese fallen für den kleinen Maßstab recht dick aus, sind aber durchaus akzeptabel.

Lackiermasken

Der Bogen mit den perfekt zugeschnittenen Masken für die Klarsichteile erspart viel Arbeit und belohnt mit einer randscharfen Lackierung der Kanzelstreben. Es gibt auch Masken zur Abdeckung der Felgen der Hauptfahrwerke. Weitere Masken sind für die Outlines auf den Unterseiten der Tragflächen dabei, die bei der Markierungsvariante A benötigt werden.

Decals und Markierungsoptionen

Die Decals sind ein tschechisches Erzeugnis und lassen sich Erfahrungsgemäß gut Verarbeiten. Sie sind sauber und im Register gedruckt.

Es lassen sich vier verschiedene Avias markieren.

Fazit

Die kleinen Avia´s von Eduard lassen sich hervorragend bauen und sind auch recht stabil wenn fertig. Ärgerlich ist die zu den vorangegangen Ausgaben des Models umgestaltete Bauanleitung, bei der der Verspannungsplan fehlt. Ansonsten ist der Bausatz uneingeschränkt zu empfehlen.

Steckbrief

  • Bausatz: Avia B.534 IV. serie
  • Hersteller: Eduard
  • Art.Nr.: 4453
  • Markierungsoptionen: 4
  • Maßstab: 1:144
  • Material: Plastikspritzguss + Lackiermasken
  • Erscheinungsdatum: August 2020
  • Preis: ca.7 €
  • Link zum Hersteller: -klick-

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