Alpine A310 V6 / 1:43 / Heller 56146

Von Heller gibt es eine Vielzahl von Bausätzen, die als Starter Kit vermarket werden. So auch den Renault Alpine A310, in dessen Schachtel noch Kleber, Pinsel und drei Farben beigelegt sind.

Geschichte

Der Alpine A310 (auch: Alpine Renault A310 oder Renault Alpine A310) ist ein Sportwagen des französischen Automobilherstellers Alpine, der von Frühjahr 1971 bis Anfang 1985 hergestellt wurde. Der A310 war das letzte Alpine-Modell, das vom Firmengründer Jean Rédélé entwickelt wurde, bevor er die Marke Alpine vollständig an den Staatskonzern Renault verkaufte. Durch den Einfluss von Renault auf die Vermarktung der Marke Alpine wurde der doppelte Markenname „Alpine Renault“, später (1980er Jahre) „Renault Alpine“, als Verkaufsbezeichnung bei Fahrzeugen der Marke Alpine verwendet. Davon betroffen war auch der A310. In den originalen Fahrzeugpapieren des A310 änderte sich jedoch nichts, dort wurde auch weiterhin nur Alpine als Hersteller und Marke offiziell eingetragen. 1989 änderte der damalige Mutterkonzern Renault seine Strategie bezüglich der Vermarktung der Marke Alpine wieder und ließ den doppelten Markennamen „Renault Alpine“ als Verkaufsbezeichnung vollständig streichen. Die Fahrzeuge wurden wieder ausschließlich mit Emblemen von Alpine ab Werk ausgestattet und als Alpine verkauft. Die Rückbesinnung auf die Ursprünge sollte der Marke Alpine das eigenständige Image wieder zurückgeben. Die Zeit der unscharfen Trennung von beiden Marken, die rechtlich gesehen zu jedem Zeitpunkt zwei eigenständige Marken waren, führte von jeher zu Verwirrungen, welchem Hersteller und welcher Marke die Alpine-Fahrzeuge korrekterweise zugeordnet werden müssen.

Quelle: Wikipedia

Bausatz

Die Bausatzform des Alpine stammt aus dem Jahre 1980, wurde aber zwischenzeitlich Generalüberholt. Es gibt insgesamt 50 Bauteile zu verarbeiten, davon entfallen 14 auf die Klarsichteile. Das Plastik ist sauber ausgeformt mit schon versenkten Gravuren, was 1980 noch nicht überall die Norm war. Die Auswerfer befinden sich überwiegend auf später nicht mehr sichtbaren Stellen, lediglich die Hinterseite vom Fahrer- und Beifahrersitz sollte man verspachteln.

Die Karosserie ist einteilig, Türen, Motorhaube, Kofferraum sind bereits daran enthalten. Es gibt also keine Optionen für geöffnete Türen bzw. Hauben. Somit entfällt auch eine Motorenreplik. Die am Original verchromten Fensterrahmen sind durch Gravuren betont und müssen durch Bemalen oder Bekleben mit bare metal foil herausgearbeitet werden.

Auch die Unterwanne verzichtet auf ausschweifende Details. Die hinteren Sitze sind bereits in der am Fahrzeugboden integriert und geben stimmig die Polsterung wieder.

Die Räder sind zweiteilig ausgelegt, ohne Profil. Am Spritzrahmen befinden sich auch die Frontkonsole, deren Armaturen angedeutet sind. Für die Armaturen liegen dem Bausatz keine Decals bei, hier muss mit bemalen nachhelfen. Das Bauteil für die Fahrzeugfront ist sehr schön dem Original nachempfunden und enthält bereits die Scheinwerferträger, die später noch mit Klarsichtteilen ergänzt werden.

Ein weiterer Bauteilrahmen enthält die vier Radkappen. Da der Bausatz auf verchromte Bauteile verzichtet müssen diese entsprechend bemalt werden, hier kommt dann die Trennung von den Reifen/Felgen entgegen.

Die Klarsichteile sind extra in einer Tüte verpackt, um sie vor Kratzern zu schützen. Die Teile verfügen über eine Brillanz, als hätten sie bereits ein Future-Bad hinter sich. Hier macht sich die Formenüberarbeitung definitiv bemerkbar. Auch hier müssen dann noch Rahmenteile, Schriftzüge und weiteres farblich herausgearbeitet werden.

Decals

Der kleine Bogen enthält nur zwei verschiedene Nummernschilder, weitere Decals wie etwa die Anzeigen der Armaturen oder das Herstellerlogo hätte ich mir hier noch gewünscht.

Farben, Pinsel und Kleber

Um dem Modellbauneuling den Einstieg in das Hobby zu erleichtern, liegt dem Bausatz noch eine Tube Plastikkleber, ein Pinsel der Grösse 6 und laut Verpackungsangabe drei Hauptfarben von den insgesamt neun benötigten mit bei. Bei mir in der Schachtel waren es fünf Farben aber dafür je 2 mal dieselbe.

Die Farben sind noch relativ neu im Programm von Heller und umfassen derzeit eine Palette von 67 Farbtönen und sieben Farbsets, die nach Militär, Zivil, Marine, Flugzeuge usw. aufgeteilt sind. Im Netz und auf der Homepage selbst sind leider keine weiteren Informationen über die Farben zu finden, außer dass es sich hier um Acrylfarben auf Wasserbasis handelt. Die Namensgebung der Farbtöne ist allgemein gehalten, man kann nicht direkt auf z.B. spezielle militärische Farbtöne schließen, wie z.B. Federal Standard, RAL, RLM, oder die britischen BC. Es werden keinerlei Verdünner oder sonstige Hilfsmittel angeboten, es ist also experimentieren angesagt soweit es die Verarbeitung betrifft.

Pinselverarbeitung:

Gut aufgerührt, ohne zu verdünnen, habe ich zwei Pinseldurchgänge benötigt, um eine saubere Deckung auf dem hellen Plastik hinzubekommen. Entsprechend dick wird dann auch die Farbschicht. Nach ausreichend Trockenzeit haftet die Farbe gut und ist recht Kratzfest.

Mit der Airbrusch:

Hier wird es Tricky, denn ohne Verdünnen geht es nicht. Da es sich um Wasserbasierte Acrylfarben handelt, entfallen alkoholhaltige Verdünner, wie Isopropanal, Spiritus oder Tamiya und Gunze Verdünner, da diese die Farben verklumpen. Verdünnt mit reinem Wasser, neigen die Farben zum Abperlen auf dem nackten Plastik. Mit Sidolin Fensterreiniger, der die Oberflächenspannung brechen soll, geht es etwas besser, die Farbe läuft aber an Kanten ab, so dass diese dann heller herausscheinen. Erfolg hatte ich dann mit dem Flow Improver von Vallejo, mit dem ich ein gutes und gleichmäßiges Spritzbild erreichen konnte. Aber auch hier nicht zu viel verdünnen, gerade mal so viel, damit es durch die Airbrush geht und dann ganz fein mehrere Schichten auftragen.

Fazit

Man sollte nicht vergessen, dass es sich bei dem Alpine um einen Bausatz handelt, dessen Form schon 42 Jahre auf dem Buckel hat. Entsprechend ist der Detaillierungsgrad und die Ausstattung des Modells, es ist aber alles wichtige stimmig vorhanden. Auch die Freunde des Sammlermaßstabs 1:43 werden ihre Freude über die Wiederauflage haben. Die überschaubare Zahl an Bauteilen und die Zugabe von Kleber, Pinsel und Farbe, für unter 10€, kommt dem Modellbaueinsteiger entgegen, der sofort loslegen kann. Die Farben von Heller konnten mich persönlich nicht wirklich überzeugen, da diese für mich nicht so einfach zu verarbeiten sind, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten, wie z.B. Acrylfarben auf Alkoholbasis. Das mag aber durchaus auch an mir selbst liegen.

Steckbrief

  • Bausatz: Alpine A 310 V6
  • Art. Nr.: 56146
  • Maßstab: 1:43
  • Material: Plastikspritzguss
  • Hersteller: Heller
  • Erscheinungsdatum: 2021
  • Preis:  ca.10€

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