Aero L-29 Delphin | 1/48 | AMK – Avant Garde Model Kits | 88002

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Original

Die tschechoslowakische Aero L-29 Delfín (NATO-Codename „Maya“) war in den 1960er-Jahren das Standard-Jet-Schulflugzeug der Staaten des Warschauer Pakts.

Die Projektierungsarbeiten wurden von Karel Tomaš und Zdeněk Rublič durchgeführt und begannen 1955. Der Erstflug des Prototyps XL-29 (Kennung: OK-70) fand am 5. April 1959 statt und wurde von Rudolf Duchon durchgeführt.

Im September 1961 fand ein Vergleichsfliegen zwischen der L-29, der sowjetischen Jak-30 und der polnischen TS-11 Iskra in Monino statt. Mit Ausnahme Polens, das an seinem Muster festhalten wollte, entschieden sich alle Staaten des Warschauer Pakts für die L-29.

Die Serienproduktion begann im Februar 1962 mit der Nullserie (WNr. 190001–190010) bei Aero in Vodochody und endete 1974 nach 3.665 gebauten Exemplaren; davon wurden 1.722 Stück bei LET in Kunovice gefertigt.

Die L-29 war einfach zu fliegen und anspruchslos in der Wartung, was sie zu einem beliebten Flugzeug machte. Neben der normalen Trainerversion existierten eine einsitzige Kunstflugversion (L-29A Delfin Akrobat) und eine reine Kampf- und Aufklärungsversion L-29R mit einer Kameraausrüstung im Bug und Unterflügel-Außenstationen für Raketenbewaffnung.

In der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre wurde die L-29 durch das Nachfolgemodell L-39 Albatros ersetzt.

Quelle Wikipedia

Bausatz

Nach der IAI Kfir legt die Firma AMK – Avant Garde Model Kits hier nun mit der L-29 Delphin sein zweites Modell nach.

Da es dieses Modell als Spritzgussbausatz noch nicht gab, dürfte das die meisten Modellbauer freuen. Den Meisten dürfte das Modell nur als Resinbausatz von Planet (sehr gut aber nicht preiswert) bekannt sein. Vergleichsbilder in diversen Foren zeigen, wie gut die Chinesen hier gearbeitet haben.

Auch hier hat man sich beim Design der Bausatzbox viel Mühe gegeben und macht es den Großen nach. Das im Computer gezeichnete Deckelbild zeigt die L-29 im Flug, die Außenseiten der Box zeigen zwei der möglichen sieben Markierungsvarianten im Seitenprofil.

Im Inneren der Box wirkt alles sehr aufgeräumt; auch hier ist alles vorsorglich einzeln verpackt, damit auch ja nichts abbricht oder zerkratzt wird. Insgesamt sieben Gießäste, eine kleine Ätzteileplatine, ein postkartengroßer Decalbogen und eine farbige Bauanleitung befinden sich darin.

Auch bei diesem zweiten Modell von AMK bin ich von der sehr guten Qualität positiv überrascht, die Detaillierung im Cockpit oder Fahrwerksbereich ist sehr gut gelungen und sollte für den „normalen“ Modellbauer vollkommen ausreichen. Auch die Oberflächengüte von Rumpf und Flügeln ist sehr ordentlich und fein gelungen.

Die Schleudersitze werden aus vier Einzelteilen zusammengesetzt. Sie sind gut gemacht, allerdings würde ich sie durch Resinsitze ersetzen, da der Blick ins Cockpit viele Einblicke gewährt. Man sollte sich auch gleich Sitzgurte zulegen, da sie weder als Ätzteil noch als Decal beiliegen.

Die kleine Ätzplatine beinhaltet die Verstärkungsstreben im Fahrwerksbereich und drei Wartungsdeckel für die Rumpfunterseite.

Den Rumpf sollte man vor dem Zusammenkleben noch ausreichend „belasten“, damit die Maschine schön auf dem Fahrwerk steht. Einen entsprechenden Hinweis haben die Erbauer allerdings in der Bauanleitung deutlich vermerkt!

Die Nase der Maschine kann sogar im geöffneten Zustand gebaut werden. Damit bekommt man einen kleinen Einblick in die Technik der L-29.

Auch die Details der Fahrwerksschächte sind gut, bieten allerdings dem geübten Modellbauer noch genügend Spielraum für ein „Nachtuning“.

Die farbig gedruckte Bauanleitung leitet einen sicher und gezielt durch alle Bauabschnitte und wirft keine Fragen auf.

Für die Bemalung hat man sich für die Farben der Firma Gunze entschieden.

Der etwa postkartengroße Decalbogen ist gut und auf den ersten Blick weitestgehend versatzfrei gedruckt – es ist allerdings auch kein Cartograf Decalbogen. Darüber sollte man sich im Klaren sein; es wirkt alles gefühlt etwas dicker.

 

 

Zur Auswahl stehen sieben Markierungen:

–         Nr. 38 – USSR – Air Force

–         Nr. 3401 – Czech Republic 1996

–         Nr. 1420 – Czech Air Force

–         Nr. 2846 – Slovak Air Force

–         Nr. 338 – NVA – DDR

–         Eine Maschine der Iraqi Air Force

–         Eine Maschine der Indonesian Air Force

Leider stehen keine weiteren Informationen (ähnlich wie bei Trumpeter oder Hobby Boss) der angegebenen Maschinen in der Bauanleitung.

 

Fazit

Auch das zweite Modell der Firma AMK findet sicher seine Fans, zumal es bisher nur teure Resin Bausätze dieser doch recht bekannten Maschine aus der Zeit des kalten Krieges gab.

Als Zusatz würde ich ein paar Resinsitze und vernünftige Gurte kaufen.

Steckbrief

  • Maßstab: 1:48
  • Art.-Nr. 88002
  • Erscheinungsdatum: Januar 2014
  • UVP: ca. 36,- Euro

 

Vielen Dank an die Firma PTP – Michael Porath für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

 

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