Unter dem Thema Adlertag, also den Auftakt zur Luftschlacht um England im zweiten Weltkrieg, gibt es von Eduard die Messerschmidt BF110, in der Ausführung C und D, zeitgleich im Maßstab 1:72 und 1:48 aktuell als Wiederauflage. Den Bausatz in 1:72 und seine Beigaben möchte ich hier vorstellen.

Geschichte

Die Geschichte der Bf-110 ist ja hinlänglich soweit bekannt, so dass ich hier lieber das Thema des limitierten Bausatz aufgreifen möchte.

Adlertag wurde der erste Tag genannt, an dem die deutsche Luftwaffe im 2. Weltkrieg das Unternehmen Adlerangriff startete und die britische Luftwaffe zerstören wollte. Ziel des ganzen war es, die Luftüberlegenheit über England zu erreichen, damit das Unternehmen Seelöwe, die Invasion Englands über See, gestartet werden konnte.

Bausatz

Im Jahr 2007 wurde der Bausatz von Eduard, aus neuem Formenbau, erstmalig verkauft und seitdem bereits mehrere Male in Unterschiedlichen Varianten und Decaloptionen wiederaufgelegt. Der Bausatz ist modular aufgebaut, so dass durch den Austausch von entsprechenden Bauteilen die unterschiedlichen Baulose und deren Konfigurationen dargestellt werden können. Nach dem Bau bleibt also einiges für die Restekiste übrig.

Im Bausatz enthalten sind acht Rahmen aus Plastikspritzguss, einer davon klar, eine Platine mit Photoätzteilen, zwei Decalbögen, Lackiermasken, Resinteile für die MG101 Kanone und die Bauanleitung, die zusätzlich auf drei Seiten einen kurzen Einblick über die Rolle der Bf-110 in der Luftschlacht um England eingeht.

Die Plastikbauteile sind sauber ausgeformt und mit feinen, aber scharfen Strukturen versehen. Die Passgenauigkeit ist hervorragend, verzeiht aber auch kein schludern falls die zu verklebenden Teile nicht sauber sitzen. Auswerfer sind an später nicht sichtbaren Stellen, gravierende Sinkstellen konnte ich keine Entdecken.

Von den zwölf im Bausatz enthaltenen Markierungsvarianten entfallen jeweils sechs auf die Variante C und sechs auf die Variante D, der charakteristischstes Merkmal der verlängerte Rumpf hinter dem Seitenleitwerk war, in dem das Schlauchboot untergebracht war, falls die Maschine über Wasser abstürzen sollte. Je nach Auswahl der Markierungsvariante stehen noch weitere Optionen zur Konfiguration der Maschinen zur Verfügung, so ist jeweils eine mit dem Dackelbauch ausgestattet, eine weitere mit der 30mm Kanone MG 101 mitsamt der Unterrumpfwanne, und nochmals eine weitere kann mit Bomben ausgestattet werden.

Der Spritzrahmen enthält u.a. den Rumpf für die Variante C

Die Tragflächen kommen für beide die C und D zum Einsatz, auffällig sind die feinen versenkten Strukturen und die ausreichend tiefen Fahrwerksschächte.

Die Motorgondeln. Die Auspuffe werden später eingesetzt, was das Lackieren erleichtert.

Hier eine der verlängerten Rumpfhälften für die Variante D, der Dackelbauch und die beiden 900 Liter Zusatztanks.

Die zweite verlängerte Rumpfhälfte, beachte die unterschiedlichen Propellerspinner.

Die Klarsichteile machen ihrem Namen alle Ehre, der vordere Teil kann geöffnet angebaut werden. Falls man die Haube geschlossen anbaut, sollte man sehr auf die Ausrichtung der Bauteile achten, damit sie sich sauber aneinanderfügen.

 Photoätzteile

Die kleine Platine mit Ätzteilen beinhaltet im wesentlichen bereits farbig vorbedruckte Bauteile zur nach Detaillierung des Cockpits. Für den Außenbereich gibt es u.a. noch die Ringantenne und den „Gartenzaun“und Grills für die Kühler in den Tragflächen.

Lackiermasken

Mit den als Bausatzbeigabe sehr willkommenen Lackiermasken, lassen sich sämtliche Klarsichteile und die Räder des Hauptfahrwerks sauber und randscharf abkleben.

Resinbauteile

Für eine der möglichen Markierungsvariante, zur Nachbildung der 30mm Kanone, liegen dem Bausatz noch fünf Resinteile bei. Die Bauteile sind, mit feinsten Details, sauber abgegossen Für den Einbau muss in den Hälften der Bugnase der entsprechende Platz geschaffen werden. In der Cockpitwanne wird die Mechanik und das Granatenmagazin eingebaut, auch hier muss gesägt und gefeilt werden. Lediglich der Einbau der Wanne und des Laufs benötigt keine vorarbeiten.

Decals und Markierungsvarianten

Die Decals sind scharf, sauber und versatzfrei, in gewohnt guter Qualität gedruckt. Es lassen daraus sich zwölf Varianten erstellen. Sehr vorbildlich – eine extra Seite in der Bauanleitung beschäftigt sich ausschließlich, und vor allem deutlich erkennbar, mit der Platzierung der Wartungshinweise.

Es lassen sich insgesamt zwölf verschieden Maschinen ausstatten.

Fazit

Bei der Bf-110 handelt es sich meines Erachtens nach wie vor um den besten Bausatz in 1:72. Aufgrund der hohen Bauteile Zahl, von denen viele sehr fein und bruchgefährdet sind (besonders beim versäubern), ist der Vogel nicht sehr einfach zu bauen. Die sehr gute Passgenauigkeit hilft aber ungemein. Etwas nervig ist, dass die für einen Bauschritt benötigten Bauteile auf allen sieben Rahmen zu suchen sind, aber das ist jammern auf hohem Niveau. Über den Preis, der für die limitierte Auflage mit ca. 5€ mehr als ein Profipack liegt, kann man auch nicht meckern.  

Steckbrief