A330-300 Thai Airways 1:144 Revell04870

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Geschichte

 

Der zweistrahlige  A330 wurde von Airbus Industries parallel zum vierstrahligen A340 entwickelt. Während der vierstrahlige A340 für extreme Langstreckenflüge vor allem über Wasser gedacht war, sollte der A330 Mittelstrecken und Langstrecken über Land bedienen. Abmessungen, viele Komponenten und auch die Cockpits beider Muster waren gleich. Natürlich waren die Tragflächen des Vierstrahlers für die zusätzlichen Triebwerke entsprechend verstärkt und unter dem Rumpf hatte er wegen des höheren Gewichts ein zusätzliches Fahrwerk. Beim Bau wurden neue leichte Legierungen und teilweise Kunststoffe verwendet. Fly by Wire und Glascockpit  waren von Anfang an eingebaut. Vom A330 gibt es eine Kurze -200 (58,82m Länge/ 253 Passagiere in 3 Klassen) und eine 10 Spanten längere Variante -300 (63,69m Länge bis zu 440 Passagiere all Eco). Im Gegensatz zum Vierstrahler wurde der A330 mit 3 verschiedenen Triebwerken angeboten: General Electric CF-6, Pratt & Whitney PW4000 und Rolls Royce Trent 700.  Der Erstflug des A330 fand am 2.11.1992 mit GE-Triebwerken statt. 1993 folgte der Erstflug mit P&W4000 Jets. Entsprechend orderten viele frühen A330 Kunden diese beiden Varianten. Inzwischen fliegen aber die meisten Kunden mit dem Rolls Royce Trent, das erst 1994 am A330 erprobt werden konnte.

Nachdem er jahrelang im Schatten des A 340 gestanden hatte, erfreut sich der A 330 in letzter Zeit bei den Airlines wachsender Beliebtheit. Änderungen in den ETOPS Bestimmungen, die es den großen Boeing Zweistrahlern erlauben,  weite Strecken über See zurückzulegen, ließen die A340 Varianten zu Ladenhüten werden. Die Einsparungen durch nur 2 Triebwerke werden heute höher bewertet als die zusätzliche Sicherheitreserven des Vierstrahlers A340.Während die Fertigung des A340 2012 eingestellt wurde, soll der A330 noch bis mindestens über 2020  hinaus gebaut werden. Im Juli 2013 lieferte Airbus seinen 1000. A330 an Cathey Pacific aus. Im Oktober 2013 waren insgesamt 1266 A330 geordert, davon 1016  ausgeliefert.

Außer den Passagierversionen bietet  Airbus den A330 auch als Frachter an. Die als Frachter gefertigten Flugzeuge sind an einer kleinen Beule unter dem Bug zu erkennen. Um den Laderaum, der normalerweise beim A330 etwas nach vorne geneigt ist, zur leichteren Beladung in die Waagerechte zu bringen, musste das Bugfahrwerk verlängert werden. Dazu musste dann auch der Fahrwerkschacht  vergrößert werden.

Nicht unerwähnt sollten die Anstrengungen von Airbus bleiben, dieses Flugzeug als militärisches Tankflugzeug zu verkaufen. Zwar entschied sich die USAF nachdem die Ausschreibung Boeing-gerecht geändert wurde doch für die unterlegene 767, die britische RAF, Australien. Saudi Arabien und  die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich für den Airbus entschieden. Auch Frankreich, Indien und  Singapur  interessieren für den A330 Tanker, eine Entscheidung steht aber noch aus.

 

A330 alle Teile

A330 alle Teile

Bausatz

 

Bereits 1994 brachte Revell den A330-300 als Bausatz auf den Markt, damals noch in der attraktiven Airbus-Prototyp-Lackierung. Später kam die LTU Variante hinzu, die vor allem wegen der alternativen Triebwerke interessant war. 2002 erschien der Bausatz mit neuen Abziehbildern für Aer Lingus (GE Triebwerke) und Sabena. Leider verschwanden diese Bausätze aus dem Sortiment., obwohl das Original täglich auf den internationalen Airports in steigender Zahl zu sehen war.  Pünktlich zu Weihnachten 2013 haben die Bündener den Kit neu aufgelegt und mit einem Super Abziehbild, diesmal für Thai Airways, ausgestattet Da Thai Airways A330-300 mit Rolls Royce Trent Triebwerken betreibt, war die Hoffnung groß, Revell habe endlich das britische Aggregat beigelegt.  Leider wurde dieser Wunsch diesmal nicht erfüllt: Als früher A330 Kunde erhielt Thai seine ersten 11 von 27 Flugzeugen mit P & W Motoren. Und so ging Revell auch den einfacheren Weg und  legte nur die bekannten P & W 4000 bei. Der A330 ist wie das große Vorbild mit dem Revell A340 Kasten bis auf die Triebwerke identisch. Die A340 spezifischen Teile (mittleres Fahrwerk) sind in der Übersicht grau hinterlegt und wandern in die Ersatzteilkiste. An einem klaren und 4 weißen Gußästen, die sorgfältig in einzelnen Plastiktüten eingeschweißt sind, hängen 103 Teile. Die beiden Rumpfhälften sind extra eingepackt. Verglast ist allerdings nur das Cockpit, die Passagierfenster sind durch Öffnungen dargestellt, die entweder selbst verglast (Clearfix oder Weißleim) oder verspachtelt und mit Decals (liegen bei) dargestellt werden sollten.

Feine Gravuren und gute Passgenauigkeit zeichnen den Revell Bausatz aus. Allerdings zeigen einige Teile etwas ihr Alter. So hatte mein Modell an den Außenseiten von dickeren Plastikteilen  Sinkstellen,  etwa wo die Passtifte an den Rumpfhälften sitzen. Obwohl die neueren Revell Baukästen (A350 und 747-800) noch besser sind, hat der  inzwischen ältere A330-Bausatz einige fortschrittliche Features: Besonders erwähnt werden sollten die Details in den Fahrwerkschächten und die Gestaltung des Cockpitbereiches. Mit nur 2 Bauteilen begegnet Revell der sonst üblichen Leere in 1:144er Cockpits: Bodenteil mit Sitzen, Instrumentenbrett und angedeuteten Sidesticks und eine Rückwand beleben diesen Teil des Modells. Die Konstruktion des Bugfahrwerks will mir allerdings nicht so recht gefallen. Es muss vor dem Zusammenbau der Rumpfhälften eingebaut werden. Dies birgt natürlich die Gefahr, dass es im Laufe der weiteren Arbeiten abbricht. Natürlich muss etwas Ballast in den Bug eingeklebt werden, damit das fertige Modell auf dem Bugrad steht. Etwas Spachtelarbeit ist auch am Rumpfmittelstück nötig, das nicht so recht passen will. Vorsicht ist auch bei der Montage der Winglets angebracht, die stumpf an die Tragflächenenden geklebt werden müssen. Zapfen hätten den Zusammenbau und die Festigkeit dieser Teile sicher verbessert. Die Triebwerke sind noch in klassischer Manier gespritzt: Keine drehbaren Fans, durch die man wie beim Vorbild hindurchsehen kann, sondern Reliefs. Auch wird die Triebwerksverkleidung aus 2 Hälften zusammengeklebt und besteht nicht aus einem Ring, wie bei den neueren Airliner Kits.

Wirklich neu ist natürlich das große umfangreiche Decal für Thai Airways, das von Nazca entworfen und in Italien gedruckt wurde. Neben allen notwendigen Emblemen und Zeichen enthält es Fenster, Türmarkierungen und, Wartungshinweise. Durch eine Kombination der Buchstaben lassen sich alle 11 Thai Airways A330-300 mit P & W Triebwerken darstellen. Auch die Taufnamen liegen bei. Ein Nachteil hat aber diese attraktive Lackierung: Für das Leitwerk liegt nur das Emblem bei. Die Grundfarbe muss der Modellbauer selbst anmischen aus 70% Revell Nachtblau und 30% Ferrari-Rot(?). Allerdings gibt es die Thai Farbe auch noch nicht bei Xtracolours vorgemischt zu kaufen. Alle Farbangaben beziehen sich wie immer auf das  Revellsortiment.

 

A330 Decals Thai Airways

A330 Decals Thai Airways

Angesichts der vielen Decals die von den Abziehbildherstellern für diesen Typ bereitgehalten werden sollte dem Bausatz eigentlich ein Verkaufserfolg werden. Leider engt Revells Fixierung auf das P& W Triebwerk die Auswahl etwas ein. Gute Trent-Triebwerke aus Resin gibt es von BRAZ (zu beziehen entweder direkt beim Hersteller oder den einschlägigen Versandhandel). Ebenfalls von BRAZ kommen Umbausätze für A340-500 und -600 für die der Revell A330 Kit die Basis sein kann, da nur Rumpf, Leitwerk und Fahrwerk benötigt werden.

Ein Umbau in den militärischen Tanker ist für erfahrene Modellbauer sicher machbar, aber umfangreich, da diese Variante auf dem kürzeren A330-200 basiert, die auch ein höheres Leitwerk hat.

 

Fazit

 

Bei dem neuen  Revell Kit des A330-300  Thai Airways 1/144  handelt es sich um eine willkommene Wiederauflage des Kits vom 1994. Leider hat Revell nur eine Triebwerksoption (P & W) beigelegt  Die Aftermarket-Szene bietet hier Abhilfe. Revells A330 ist immer noch ein gutes Modell, kann aber an einigen Stellen sein Alter nicht verbergen. Neu ist das hervorragende Decal, weswegen sich der Kauf in jedem Fall lohnt. Mit einem Kaufpreis von 19 € ist das Preis/Leistungsverhältnis sehr gut.

Steckbrief

Bausatz: Airbus A330-300 Thai Airways 1:144

Wiederauflage

Material: Polystrol,

Anzahl Teile: 105

Makierungsvarianten 1

Hersteller/ Nr. Revell 04870

Erscheingungstermin: Dezember 2013

Preis: ca.19.-€

Wir danken der Firma Revell für die Bereitstellung der Besprechungsmuster.

 

 

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