In einer Wiederauflage bringt uns Revell erneut die Rennfahrlegende Ferrari 250 GTO auf den Basteltisch.
Geschichte
Der 250 GTO, der heute noch als einer der schönsten Ferraris überhaupt gilt, wurde mit dem Ziel entworfen, sich für private Zwecke zu eignen, gleichzeitig aber jedes Rennen in der Dreiliterklasse zu gewinnen. Die Karosserieform des Gran Turismo wurde aerodynamisch optimiert und resultierte in einer gelungenen Kombination aus Zweckdienlichkeit und Schönheit. Die Front des 250 GTO fiel insbesondere durch die drei Kühlungsöffnungen für den Motor mit 2953 cm³ Hubraum auf. Die 250 stand für den Hubraum eines der 12 Zylinder des Motors, das “O” für omologato (= offiziell anerkannt), der Zulassung der FIA für GT-Klasse-Rennen. Der GTO, 1962 erstmalig vorgestellt, erreichte dank seines 300 PS starken Triebwerks und seiner guten Aerodynamik rund 280 km/h, von 0 auf 100 beschleunigte er in nur 5,6 Sekunden. Drei Jahre lang (1962, 1963 und 1964) dominierte der GTO unnachahmlich seine Rennklasse.
Quelle: Revell
Bausatz
Die Bausatzform stammt ursprünglich von Protar, einer kleinen Italienischen Modellbaufirma die sich auf Bausätze von Motorrädern und Rennwagen, im speziellen auf Ferrari spezialisiert hat. Die 202 Bauteile verteilen sich auf acht Rahmen aus Plastikspritzguss in verschieden Farben, die dem Modellbauneuling entgegenkommen, der sein Modell nicht unbedingt lackieren möchte. So sind der Rahmen, Teile der Radaufhängungen, Inneneirichtung und der Karosserieunterboden in schwarz, die sichtbaren Karosserieteile in weiß, die Teile für den Motor in aluminium gehalten. Allerdings deckt sich die weiße Karossiere mit keiner der im Bauplan vorgeschlagen Varianten. Die Bauteile sind alle sehr sauber ausgeformt, Formenversatz, Sinkstellen o.ä. ist nicht zu sehen, allerdings sind die Angüsse der Karosserie, Türen und Hauben recht dick, so das diese vorsichtig vom Spritzrahmen gelöst und versäubert werden sollten. Natürlich gibt es auch jede Menge verchromter Teile zu verbauen, die auf zwei weiteren Spritzrahmen gehalten werden. Besonders hervorzuheben sind hier die sehr filigranen Speichenfelgen, die aus drei Teilen zusammengesetzt werden. Für die Bereifung sind Räder aus Gummi enthalten. Am fertigen Modell lassen sich später Türen und Hauben öffnen, die eine gute Einsicht zulassen. Deshalb gibt es auch eine gut detaillierte Replik des 12 Zylinder Motors. Modellbauenthusiasten bietet sich hier noch etwas Spielraum zum nachdetaillieren, so können z.B. noch Zündkabel usw. nachgerüstet werden. Die Fahrgastzelle fällt da etwas spartanischer aus, allerdings handelt es sich hier auch um einen Rennwagen, da gab es nicht all zu viel Luxus. Die Vorderachse kann lenkbar gebaut werden und dessen Aufhängung kann mittels der mitgelieferten Metallfedern und Schrauben einfedern. Die Bremsscheiben können nicht ganz überzeugen, sind aber später auch nicht wirklich sichtbar Man muss sich bereits im frühen Bastelstadium entscheiden, ob man die Straßen- oder eine der Rennversionen bauen möchte. In der Bauanleitung, deren einzelne Bauschritte man sich vor dem Basteln sehr gut anschauen sollte, sind die optionalen Bauteile entsprechend der Versionen sehr gut aufgeführt.
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Decals und Markierungsvarianten
Die Decals sind von hervorragender Qualität und lassen die Markierung zweier Rennwagen und einer Straßenversion zu. Auf dem Decalbogen befinden sich weiterhin noch die Anschallgurte und die Instrumente. Weitere Decals entfallen für silberne Umrahmung der Scheinwerfer und der Seitenfenster.
Baubare Versionen:
- Chassis number 3757 sold to Nick Mason 1978, in Ferrarirot
- Chassis number 3757, Le Mans 1962, driver Leon Dernier / Jean Blaton, in Ferrarirot
- Chassis number 3851, Montlhéry 1962, driver Henri Oreiller, in Aluminium
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Fazit
Eine willkommene Wiederauflage eines legendären Klassikers zu einem absolut vernünftigen Preis. Besser detailiert als die Konkurrenz aus Asien, soll dafür aber leichte Schwächen in der Formtreue der Karosserie haben. So wird zumindest im Internet gemunkelt, was aber wiederum nur dem absoluten Rennwagenexperten auffallen wird. Karosserieteile aus rotem Plastik wäre für den lackierunwilligen Gelegenheitsmodellbauer besser gewesen, dafür kommt das weiße Plastik den airbrushern unter uns wieder entgegen. Sehr empfehlenswert.
Steckbrief
- Bausatz: 250 GTO
- Anzahl: Teile: 202
- Maßstab: 1:24
- Material: Plastikspritzguss
- Markierungsvarianten: 3
- Hersteller / Art.Nr: Revell 07077
- Erscheinungsdatum: Juni 2013
- Bausatzhistorie: Ursprungsform Protar 19xx, Wiederauflage mit neuen Markierungen
- UVP Revell: 24,99€
- Link zum Hersteller: -klick-